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Freiberg: Mit Wissen und Werkzeug gegens Wegwerfen

Nachhaltige Alternative zum Wegwerfen - Repair-Cafe, erstmals im Rahmen des Nachhaltigkeitsflohmarkts am Eschbach-Gymnasium.

Freiberg: Mit Wissen und Werkzeug gegens Wegwerfen

Mit geschickten Fingern lässt sich vieles reparieren Fotos: eha

Wenn ein Wasserkocher nichts mehr zum Sprudeln bringt, ein Föhn nur noch laue Luft bläst, der Staubsauger keine Wollmäuse mehr einsaugt oder der Radiorekorder keine Töne mehr von sich gibt, landen sie meist im Müll. Dabei geht es auch anders. Repair-Cafés bieten eine nachhaltige Alternative zum Wegwerfen – und deshalb öffnet auch in Freiberg eines. Handwerklich und technisch begabte Helfer stehen erstmals an diesem Freitag auf dem Nachhaltigkeitsflohmarkt am Eschbach-Gymnasium von 15 bis 19 Uhr mit Wissen und Werkzeug bereit, um Kaputtes möglichst wieder ganz zu machen. 

Warum kaputte Toaster und Pullover mit Mottenlöchern wegwerfen, wenn sie sich doch reparieren lassen. Ein schleifender Reifen am Fahrrad muss auch nicht das Ende des Drahtesels sein. Schließlich gibt es die temporär eingerichteten Selbsthilfewerkstätten mit fachlicher Unterstützung für die Reparatur defekter Alltags- und Gebrauchsgegenstände . Das Veranstaltungsformat „RepairCafé“ wurde erstmals 2009 von der niederländischen Publizistin Martine Postma verschriftlicht. In Deutschland liegt die Anzahl der aktiven Initiativen aktuell bei deutlich über 2000 und laufend gründen sich neue. 

Auf dem Nachhaltigkeitsflohmarkt des Eschbach-Gymnasium, Adalbert-Stifter-Straße 40, öffnet nun das erste Repair-Café in Freiberg. Ehrenamtliche Expertinnen und Experten helfen kostenlos bei allen möglichen Reparaturen. Bisher haben die Organisatoren in Freiberg bereits 15 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gefunden, die sich engagieren möchten. Einer davon ist Stefan Baelz. Der erfahrene Handwerker ist schon in den Repair-Cafés in Plieningen, Zuffenhausen und Neugereut für viele verzweifelte Besitzer von kaputten Plattenspielern, Radios oder Handys die letzte Rettung gewesen und wird auch in Freiberg zum Schraubenzieher greifen. „Man kann nicht alles reparieren, aber vieles“, sagt Baelz. Das größte Problem sei allerdings oft, die entsprechenden Ersatzteile zu bekommen, erklärt der gelernter Gärtner und leidenschaftlicher Funkamateur. „Geräte zu reparieren gehört zum Funken dazu, mein Spezialgebiet ist deshalb alles, was mit Elektro und Elektrotechnik zu tun hat.“ Künftig haben auch in Freiberg Besucherinnen und Besucher des Repair Cafés die Möglichkeit, ihre defekten oder funktionsuntüchtigen Gegenstände von zu Hause mitzubringen: Toaster, Lampen, Föhne, Fahrräder, Spielzeug, Geschirr, kleinere Möbel – alles, was nicht mehr funktioniert oder beschädigt ist, kann eventuell wieder gemeinsam instandgesetzt werden. Verschiedene Werkzeuge und Materialien sind vorhanden, und Kaffee und Kuchen gibt es ebenfalls. 

Müll vermeiden, Ressourcen schonen

Das Repair Café Freiberg wird von den Kooperationspartnern Internationaler Bund (IB), dem Eschbach-Gymnasium und dem gemeinnützigen Verein Integrative Wohnformen organisiert und durchgeführt. Gemeinsam wollen sie Müll vermeiden, Ressourcen sparen, die Umwelt schonen und nachhaltige Lebensweisen in der Praxis erproben. Ein Repair-Café ist aber auch dazu gedacht, Menschen in der Nachbarschaft auf neue Art und Weise miteinander in Kontakt zu bringen. „Häufig kann man dabei auch feststellen, wie viel Wissen und praktische Fähigkeiten in der Nachbarschaft vorhanden sind“, erläutert Dagmar Lust, Geschäftsstellenleitung von Integrative Wohnformen. Sie weiß aus Erfahrung, dass das gemeinsame Reparieren zu wertvollen Kontakten führen kann. „Denn nachdem man gemeinsam mit einem bis dahin unbekannten Nachbarn ein Fahrrad, einen CD-Spieler oder eine Hose repariert hat, sieht man diese Person doch mit anderen Augen. “ 

Das Miteinander und die Gemeinschaft sind wichtige Bestandteile des Konzepts. Dies ist einer der Gründe, warum die Baugenossenschaft Neues Heim eG das Repair-Café in Freiberg zukünftig unterstützen und Räumlichkeiten zur Verfügung stellen wird. Neben dem Reparieren steht den Besucherinnen und Besuchern dadurch auch ein Treffpunkt zur Verfügung, in dem sie sich austauschen und gemeinsam Kaffee trinken können. Weitere Unterstützer des Repair Café sind die Flüwo Stiftung und die Deutsche Fernsehlotterie. 

Zukünftig regelmäßig geplant ist einmal im Monat ein Repair-Café in Freiberg. Wer Lust hat mitzumachen, kann zum ersten Repair-Café am 21. Juni ins Eschbach-Gymnasium kommen oder sich unter rcfreiberg@integrativewohnformen.de oder Telefon: 0711 914 430 75 melden. Eva Herschmann

VERANSTALTUNGEN

Freiberg

Stadtteilbibliothek


5. Juli, 14.30 Uhr, Bürgerverein Freiberg und Mönchfeld, „17. Internationales Bürgerfest“, Bürgerhaus Freiberg

21. Juli, 18 Uhr, Bürgerhaus-Freiberg/Mönchfeld, „Jäger des verlorenen Witzes“, Kabarett mit Markus Zipperle

Mönchfeld

Caritasverband Stuttgart


27. Juni, 14.30 Uhr, „Die schönste Blume – Märchen von Blumen aus aller Welt“, Haus St. Ulrich

23. Juni, 9.30 bis 10.30 Uhr, evangelische Kirchengemeinde, Verabschiedung von Frau Mantsch, evangelische Kirche Katholische

Kirchengemeinde St. Johannes M.V.

7. Juli, 11 Uhr, Familiengottesdienst mit Grillen, katholische Kirche St. Johannes M.V.

9. Juli, 14.30 Uhr, Ökumenischer Seniorenkreis Mönchfeld, „Entlang der Neiße(n) und Oder nach Usedom“, Reisebericht mit Bildern von Helmut Baur, evangelisches Gemeindehaus, Anmeldung: hubaur@gmx.de

Mühlhausen/Bezirksamt

25. Juni, 18.30 Uhr, Bezirksbeiratssitzung, Bezirksamt