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Buntes Kunstwerk auf grauem Beton in Hofen

Gewünschtes Graffiti: Am Auslaufbauwerk Zuckerbergstollen I ziert jetzt eine surfende Ente des Stuttgarter Graffiti-Künstlers Dingo Babusch die Stützmauer.

Buntes Kunstwerk auf grauem Beton in Hofen

Die surfende Ente kann man in Hofen besuchen. Entstanden ist sie durch die Hand von Dingo Babusch. Foto: Eva Herschmann

Wandschmierereien im öffentlichen Raum sorgen immer wieder für Ärger und kosten viel Geld, um sie von Wänden oder Türen wieder zu entfernen. Doch es gibt auch Graffiti-Kunst, die gewünscht ist und das Auge erfreut. Dazu zählt die überlebensgroße schwarz-gelbe Ente, die seit kurzem auf der Stützmauer am Auslaufbauwerk des Zuckerbergstollens I in Hofen auf den Wellen surft.

Gewünschtes Graffiti

Das bunte Wandbild hat der Stuttgarter Graffiti-Künstler Dingo Babusch gestaltet, im Auftrag der Stadtentwässerung Stuttgart (SES) und abgesegnet vom Bezirksbeirat Mühlhausen. Rund eine Woche hat Babusch daran gearbeitet, gekostet hat das Kunstwerk rund 3100 Euro, und bezahlt hat die Auftragsarbeit die SES. Seit 1874 ist in Stuttgart ein weitverzweigtes, unterirdisches Kanalsystem entstanden, das das Wasser in die vier Stuttgarter Klärwerke ableitet und dafür sorgt, dass das Abwasser nicht buchstäblich zum Himmel stinkt. Die größte Kläranlage steht in Mühlhausen. Allein dort werden täglich bis zu 190 000 Kubikmeter Abwasser aus Stuttgart und den Nachbargemeinden Esslingen, Fellbach, Korntal-Münchingen, Kornwestheim und Remseck gereinigt und dem Neckar zugeführt. Die Großkanäle Zuckerbergstollen I und II befinden sich unterhalb des Zuckerbergs zwischen Bad Cannstatt und Hofen. Über den Zuckerbergstollen I wird das Abwasser aus der gesamten Innenstadt, Hedelfingen und Wangen abgeleitet. Abwasser aus Esslingen, Ober- und Untertürkheim sowie dem größten Teil von Bad Cannstatt fließt über den Zuckerbergstollen II zum Hauptklärwerk Mühlhausen. 

Der Zuckerbergstollen I wurde 1916 in Betrieb genommen und hat eine Länge von knapp zwei Kilometern. Der Zuckerbergstollen II ist mit etwa 2750 Meter sogar noch länger und liegt in einer Tiefe von 60 bis 80 Metern. Sein Durchmesser beträgt 2,6 Meter. Baubeginn war im Jahr 2000, die Fertigstellung erfolgte 2004. Durch diese Röhre zwischen dem Neckar-Sicherheitshafen in Bad Cannstatt und dem Hofener Sandfang fließt seitdem das Abwasser von bis zu 500 000 Menschen aus Stuttgart und Esslingen. Hartwig Beiche, damals Technischer Referent der Landeshauptstadt, bezeichnete den Stollen als „eine der Hauptschlagadern des Stuttgarter Entwässerungsnetzes.“ Das Auslaufbauwerk in Hofen, gegenüber dem Lokal Neckarblick, ist bei Wartungsarbeiten ein wichtiger Zugang zum Zuckerbergstollen I und wurde in den vergangenen zwei Jahren aufwändig saniert. Zum Abschluss wurde nun die triste graue Betonwand im Hofener Wertweg künstlerisch aufgewertet. Denn anders als Wandschmierereien, die zumeist unter Pseudonym und oft illegal von Sprayern gefertigt werden – weswegen öffentliche und private Einrichtungen jährlich zweistellige Millionenbeträge für die Reinigung von Gebäuden und Verkehrsmitteln ausgeben – ist die surfende Ente in Hofen von einem anerkannten Graffiti-Künstler gemalt worden. Dingo Babusch wurde in der Nähe von Stuttgart geboren. Er absolvierte 1994 bis 1997 eine Ausbildung als professioneller Sign-Maker, erhielt 2011 den Interior Design Award und beschickte Ausstellungen unter anderem in New York, Wien, Kopenhagen, München und Mailand. 

Seit 1992 ist er fixer Bestandteil der Stuttgarter Graffiti-Writer-Szene. 2006 lebte er in New York, baute dort Kontakte auf und war Guest Speaker an einer Schule in Brooklyn. 

Danach arbeitete er in Stuttgart an eigenen künstlerischen Projekten und Workshops. Er ist Autor der Dokumentation „Sprüher im Rudel“, ein 2005 erschienenes Buch über die Geschichte des Graffiti Writings in Stuttgart. Eva Herschmann

VERANSTALTUNGEN

Freiberg

Stadtteilbibliothek


3. Juni, 16 Uhr, „Leseohren aufgeklappt: Eine Geschichte nur für dich!“, Lesung

6. Juni, 16 Uhr, „Internetführerschein: Klicken mit Durchblick“, Seminar/Workshop

26. Mai, 15 Uhr, Stuttgarter Karl-May-Freunde, „Die Rocky Mountains von Sachsen“, Vortrag von Hartmut Hende, Bürgerhaus Freiberg/Mönchfeld

26. Mai, 18 Uhr, Kulturkreis Freiberg/Mönchfeld, Kabarett mit „Klaus Birk“, Bürgerhaus Freiberg/Mönchfeld

Evangelische Kirchengemeinde

2. Juni, 10 Uhr, Familien-Gottesdienst zur Verabschiedung von Jugendreferentin Haas, evangelisches Michaelshaus

7. Juni, 14 bis 18 Uhr, Hochschule für Kommunikation und Gestaltung, Kinder & Jugend Fun Park, Fun Park Freiberg

Katholische Kirchengemeinde St. Laurentius

9. Juni, 11 Uhr, Kinder-Gottesdienst, Kirche St. Laurentius

16. Juni, 11 Uhr, WortGottesFeier, Kirche St. Laurentius

Mönchfeld

Caritas Stuttgart


16. Juni, 14.30 Uhr, „Musik am Sonntag“ mit Alex und Arkadiy, Haus St. Ulrich

20. Juni, 18 Uhr, „Musik am Abend“ mit der Band Macbes – Folk aus aller Welt, Haus St. Ulrich

Mühlhausen

2. Juni, 8 Uhr, Verein für Schutz- und Wachhunde, Rally Obedience Turnier, Weidenbrunnen 139

17. Juni, 18.30 Uhr, Kommunale Wärmewende, Versammlungshalle Mühlhausen

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