Stuttgart (eh) - In Stuttgart sollen schon bald nur noch umweltfreundliche, emissionsarme und leise Taxis fahren. Der Aktionsplan der Stadt sieht Zuschüsse zur Umrüstung der Fahrzeugflotte sowie zum Aufbau von zwei Schnell-Ladestationen vor. Das Projekt wird nun konkret: Die Ergebnisse der Umsetzungsstudie werden Ende des Monats erwartet.

Die gesamte Taxiflotte umfasst 700 Autos im Stadtgebiet - fast alle fahren mit Dieselantrieb. Mit Elektroantrieb sind nach Angaben der Taxi-Auto-Zentrale etwa nur etwa 30 Fahrzeuge unterwegs. Diesen Anteil Schritt für Schritt zu verbessern, hat sich die Stadt auf die Fahne geschrieben. Sie will Anreize zur Umrüstung der Flotte schaffen - nicht zuletzt auch deshalb, weil man sich dadurch eine Reduzierung der Schadstoffbelastung erhofft. Laut Wolfgang Forderer, dem Leiter der Abteilung Mobilität der Landeshauptstadt, hat sich gezeigt, dass ein emissionsfreier Taxibetrieb in Stuttgart möglich ist. Allerdings müssten dafür bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Die Taxi-Auto-Zentrale bemängelt zum Beispiel zu hohe Anschaffungskosten und eine unzureichende Ladeinfrastruktur.

Wie man die Branche konkret unterstützen könnte, soll Ende des Monats klar sein. Dann werden die Ergebnisse der Umsetzungsstudie erwartet, die das Beratungsunternehmen bridgingIT in Zusammenarbeit mit dem Institut Stadt, Mobilität, Energie (ISME) derzeit erarbeitet. Das Ziel der Studie, in die Erfahrungen und Rahmenbedingungen von Taxi-Projekten aus anderen Städten einfließen, ist die Ausarbeitung eines Fördermodells und eines Ladeinfrastrukturkonzeptes. 80 000 Euro kostet allein diese Konzeption, der Bund stellt dafür 64 000 Euro zur Verfügung.

Für den Taxi-Aktionsplan wurden im aktuellen Doppelhaushalt bereits Gelder eingeplant. Erste Auszahlungen an interessierte Taxiunternehmen sollen schon bald möglich sein: Im nächsten Jahr stellt die Stadt 99 000 Euro Fördermittel in Aussicht - damit könnten zehn bis 40 Fahrzeuge bezuschusst werden. 2019 stehen 132 000 Euro zur Verfügung, mit denen weitere 15 bis 55 E-Taxen gefördert werden könnten. Die Bandbreite in den Stückzahlen erkläre sich dadurch, dass Plug-in-Hybride in anderem Umfang gefördert werden sollen als vollelektrische Fahrzeuge, erklärt Oberbürgermeister Fritz Kuhn. „Es ist in diesem jungen Markt noch nicht prognostizierbar, worauf Taxiunternehmen in der Praxis tatsächlich setzen.“