Neckartor Stuttgart Foto: Archivbild: dpa

Stuttgart (dpa/lsw) - In Stuttgart wollen Bürger am Neujahrstag gegen die Feinstaubbelastung am Neckartor demonstrieren. Das parteifreie Bündnis Stuttgart Ökologisch Sozial (SÖS) ruft zu der Demonstration auf und erwartet nach Angaben der Stadt Stuttgart rund 500 Teilnehmer. Während der Veranstaltung wird die Bundesstraße 14 stadteinwärts gesperrt. Unter dem Motto „Fahrverbote selber machen - Menschen schützen“ will das Bündnis nach eigenen Angaben gegenüber der Feinstaubmessstation am Neckartor Stellung beziehen. Dieser Ort in Stuttgart gilt als schmutzigste Kreuzung Deutschlands. Die Stuttgarter und insbesondere die Anwohner am Neckartor litten seit Jahren an den krankmachenden Folgen von Feinstaub und Stickoxiden, sagte SÖS-Stadtrat Luigi Pantisano laut Mitteilung: „Ihre Appelle und die von der EU festgelegten Grenzwerte werden seit Jahren von den politisch Verantwortlichen auf Bundes-, Landes- und Kommunaler Ebene ignoriert.“

Um die Schadstoffe zu reduzieren, muss der Verkehr dort an Tagen mit hoher Belastung zur Not mit Fahrverboten reduziert werden, wie das Verwaltungsgericht Stuttgart kürzlich entschieden hat. Bleibt das Land wie angekündigt bis Ende April 2018 untätig, droht ein sogenanntes Zwangsgeld in Höhe von 10.000 Euro. Die Deutsche Umwelthilfe fordert weiter Fahrverbote. Geschäftsführer Jürgen Resch sagte der Wochenzeitung „Die Zeit“, an Fahrverboten für dreckige Dieselfahrzeuge führe kein Weg vorbei. „Wenn der grüne Ministerpräsident bei seinem Wortbruch bleibt, dann werden wir ab der zweiten Januarwoche mit kreativen Aktionen selber für weniger Verkehr am Neckartor sorgen.“ Es bestehe dringender Handlungsbedarf.