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Stuttgart (dpa/lsw) - Die Staatsanwaltschaft Stuttgart prüft nun auch die Zulagenpraxis an der Pädagogischen Hochschule (PH) Ludwigsburg. Man wolle die Vorgänge aufklären und dann entscheiden, ob ein Anfangsverdacht bestehe, sagte ein Sprecher der Anklagebehörde der Deutschen Presse-Agentur. Es handele sich um Vorermittlungen und nicht um Ermittlungen.

Das Wissenschaftsministerium hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass in Ludwigsburg vier Fälle von fehlerhaft vergebenen Zulagen aufgedeckt worden waren. Die Staatsanwaltschaft nimmt die Fälle aber nach eigenen Angaben aufgrund einer früheren Pressemitteilung unter die Lupe.

Hintergrund ist eine Befragung von 44 Hochschulen im Land nach möglichen rechtswidrigen Extra-Zahlungen, wie sie an der Verwaltungshochschule Ludwigsburg noch immer an Professoren fließen. Dabei waren noch die PH Heidelberg mit zwölf Fällen und die Universität Mannheim mit einem Fall aufgefallen.

Das Ministerium habe die angeforderten Informationen bereitgestellt, sagte der Behördensprecher. Das Ressort von Ministerin Theresia Bauer (Grüne) hatte betont, dass in keinem der drei Fälle derzeit ein konkreter Anfangsverdacht vorliege; deshalb sei auch eine Information der Staatsanwaltschaft nicht erforderlich.

Im Rahmen der Zulagenaffäre an der Verwaltungshochschule sind Ex-Rektor und Ex-Kanzler wegen Untreue im besonders schweren Fall und 13 Professoren wegen der Beihilfe dazu angeklagt. Ein Untersuchungsausschuss beschäftigt sich mit dem Komplex.