Stuttgart (red) - Der Neubau auf dem Areal Eichstraße kommt in die entscheidende Phase. Gestern wurde nach 18 Monaten Bauzeit Richtfest für das Verwaltungsgebäude am Stuttgarter Rathaus gefeiert. 45 Millionen Euro investiert die Stadt. Im Haus wird es einen Nutzer-Mix aus Verwaltung, Gastronomie, Geschäften, Kita und Parkplätzen geben.

„Auf dieses neue Gebäude können wir uns freuen. Wir beseitigen damit eine Schmuddelecke hinter dem Rathaus und machen etwas Gescheites daraus“, sagte Oberbürgermeister Fritz Kuhn bei der Feierstunde. Der siebengeschossige Neubau mit insgesamt 9000 Quadratmetern Nutzfläche entsteht an der Stelle der ehemaligen Rathausgarage, der aufgrund des hohen Sanierungsaufwands eine Schließung drohte. Bereits im Jahr 2009 wurde der Architektenwettbewerb entschieden, die Realisierung des Vorhabens verschob sich aus Kostengründen jedoch mehrfach. Erst Ende 2015 fasste der Gemeinderat den Baubeschluss.

Das Haus wird im Wesentlichen die Räume der Stadtkämmerei beherbergen. Im Erdgeschoss entstehen attraktive Flächen für den Einzelhandel und die Gastronomie. Ganz oben wird eine Tagesstätte für Kinder bis zu sechs Jahren mit einem großzügigen Freibereich auf der Dachterrasse eingerichtet.

In einen Randbereich des Dachgeschosses wird der Serverpark der Landeshauptstadt umziehen. Dieser befindet sich aktuell im Untergeschoss des Rathauses. Da hier ein Überflutungsschutz bei Hochwasser nicht dauerhaft sichergestellt werden konnte, hat sich die Verwaltung dazu entschlossen, den Serverpark unters Dach zu verlagern. Die Abwärme der IT-Systeme wird künftig ökologisch genutzt, mit ihr kann man nahezu das gesamte Gebäude beheizen. Dadurch kann die Stadt jährlich rund 20 000 Euro Energiekosten sparen. Der OB verwies zudem darauf, dass das Energiekonzept des Neubaus bis zu 30 Prozent bessere Werte habe als vom Bund gefordert.

Parkplätze wird es auch im Neubau wieder geben. In zwei Untergeschossen werden 137 Stellplätze angeboten, 16 davon werden mit E-Ladestationen ausgestattet sein. Zwei begehbare Lichthöfe versorgen die anliegenden Büroräume mit Tageslicht. Die Dachflächen werden begrünt und mit einer Photovoltaikanlage belegt.

Der Neubau wertet den Bereich hinter dem Rathaus stark auf. Die umliegenden Straßen und Zufahrtsbereiche des Areals Eichstraße werden in diesem Zuge ebenfalls neugestaltet. Bund und Land, die bereits den Rückbau der alten Rathausgarage mit rund einer Million Euro gefördert haben, haben Zuschüsse in Aussicht gestellt. Zwischen Hans-im-Glück-Brunnen, Marktplatz und Dorotheenquartier soll eine attraktive Verbindung entstehen.