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Nach dem Unfall mit zwei Toten will die Stuttgarter Polizei möglicherweise ihre Überwachung von bei Rasern beliebten Straßen ausdehnen.

Stuttgart (dpa/lsw) Nach dem Unfall mit zwei Toten in Stuttgart nimmt die Polizei die Straße, auf der das Unglück stattfand, in den Blick. Sollte sich erweisen, dass sie von Fahrern hochmotorisierter Fahrzeuge bevorzugt frequentiert wird, werde man eingreifen, sagte ein Sprecher der Stuttgarter Polizei und bestätigte damit einen Bericht der «Bild»-Zeitung vom Samstag. Als Beispiel nannte er Laserpistolen zur Tempomessung.

Am Mittwochabend hatte ein 20-Jähriger die Kontrolle über sein PS-starkes Mietauto verloren und war damit in einen Kleinwagen geprallt. Dessen Insassen, ein 25-Jähriger und seine 22 Jahre alte Beifahrerin, starben noch am Unfallort. Der Fahrer des Sportwagens und sein 18 Jahre alter Beifahrer blieben unverletzt. Der junge Mann soll nach der vorläufigen Einschätzung eines Gutachters mit Tempo 80 bis 100 unterwegs gewesen sein - erlaubt war an der Unfallstelle Tempo 50.

Bislang werden die Stuttgarter Partymeile Theodor-Heuss-Straße und ihre Nebenstraßen von der Polizei als Unfallschwerpunkte überwacht. Zum Überwachungskonzept gehören Blitzer, Kontrollen technischer Art und die Überprüfung der Fahrzeughalter etwa auf Drogen- oder Alkoholkonsum. Zudem wird ein Videofahrzeug eingesetzt.

Der Fahrlehrerverband Baden-Württemberg befürwortet eine Altersgrenze für das Fahren von Sportwagen. Der Verbandsvorsitzende Jochen Klima sagte der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten»: «Das wäre unbestritten sinnvoll.» Die jungen Fahrer zwischen 18 und 25 Jahren seien in Sachen Rasen und Leichtsinn eine extrem gefährdete Gruppe. Innenminister Thomas Strobl (CDU) setzt beim Kampf gegen Raser im Straßenverkehr auf konsequente Bestrafung - auch um mögliche Nachahmer abzuschrecken.