Der blaue Eimer diente als Versteck für das Marihuana. Foto: Facebook Polizei Stuttgart - Facebook Polizei Stuttgart

Bei der Pilzsuche Mitte November fand ein 40-Jähriger am Frauenkopf ein Fass. Mehrere vakuumverpackte Tüten mit Marihuana lagen darin.

Stuttgart (red) Ein Pilzsammler staunte nicht schlecht, als er Mitte November in einem Waldstück am Frauenkopf unterwegs war. In der Nähe des Vereinsgeländes der SportKultur Stuttgart fand er mehrere Tüten Marihuana.
Dass er auf die Drogen stieß, ist seiner Liebe zur Natur zu verdanken. Der 40-Jährige, der häufiger in diesem Gebiet Pilze sammelt, nimmt bei seinen Streifzügen durch die Wälder stets noch herumliegenden Müll mit und entsorgt diesen. Auch als er vor zwei Wochen den Waldboden absuchte, fiel ihm eine Plastiktüte ins Auge. Selbstverständlich hob er sie auf, um sie einzupacken. Zu seiner Überraschung befand sich unter ihr ein blaues Wasserfass, das bis zum Deckel im Erdboden eingegraben war. Natürlich ließ der Mann es sich nicht nehmen, einen Blick ins Innere zu wagen. Als er den Plastikbehälter öffnete, fand er mehrere vakuumverpackte Tüten mit grünem Inhalt vor. Gleichzeitig strömte ihm der marihuanatypische Geruch entgegen. Der Pilzsammler alarmierte daraufhin die Polizei, welche den Inhalt wenig später sicherstellte und untersuchte: Es handelt sich um 2,74 Kilogramm Marihuana.
Die Beamten haben den Drogenfund wegen laufender Ermittlungen jetzt erst veröffentlicht. Konkret haben sie in den vergangenen Wochen gehofft, den „Eigentümer“ an seinem Versteck noch anzutreffen. Leider ohne Erfolg. Am Freitag teilten sie daher – nicht ganz ohne Ironie – mit, dass er sich bislang noch nicht gemeldet habe. Es ist ihm wohl auch nicht zu empfehlen. Sollte er noch ausfindig gemacht werden, würde ihm nicht nur eine Anklage wegen des Besitzes von Drogen, sondern auch wegen des Verdachts auf Handel drohen. „Von Eigenbedarf kann bei dieser Menge zweifelsohne keine Rede mehr sein“, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Obwohl eine Analyse ergeben hat, dass das Marihuana nicht von übermäßiger Qualität ist, hat es wohl noch einen fünfstelligen Marktwert.
Kommissar Zufall hat übrigens zuletzt Anfang März in der Landeshauptstadt zu einem Drogenfund verholfen. Weil ein Anwohner in Sillenbuch aus der Nachbarwohnung das Piepsen eines Rauchmelders vernahm und niemand die Tür öffnete, rief er die Feuerwehr. Wenig später verschafften sich die Einsatzkräfte Zutritt zur Wohnung. Die Ursache für den Alarm war schnell gefunden: Essen, das im Ofen vergessen wurde. Doch damit nicht genug: Im Schlafzimmer entdeckten sie noch eine kleine Cannabisplantage und etwa 50 Gramm Marihuana.
Auf eine noch kuriosere Weise stießen Ermittler in Spanien auf zwei Anbauflächen. Als die Radrundfahrt Vuelta Mitte September durch die katalanische Stadt Igualada führte, lieferten die Helikopter nicht nur schöne Luftaufnahmen von dem Rennen, sondern auch von versteckten Plantagen auf zwei Dachterrassen. Dumm nur, dass auch unter den Polizisten Vuelta-Fans waren, die vor dem Fernseher saßen.