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Stuttgart (dpa/lsw) - Das Oberlandesgericht Stuttgart hat zwei Unterstützer der islamistischen Terrorvereinigung Jamwa zu Bewährungsstrafen verurteilt. Ein aus dem Libanon stammender Angeklagter erhielt ein Jahr und zehn Monate Haft und ein aus Deutschland stammender Angeklagter ein Jahr auf Bewährung, wie das Gericht am Donnerstag in Stuttgart mitteilte (Az.: 6-34 OJs 3/16).
Ein bereits im März 2015 verurteilter Libanese hatte sich Jamwa angeschlossen und eine Kampf- und Waffenausbildung in einem Lager in Nordsyrien absolviert. Nach Kampfeinsätzen in Syrien reiste er nach Deutschland, um dort Ausrüstungen und Medikamente für Jamwa zu besorgen. Bei den am Donnerstag verurteilten Männern handelt es sich um einen 40 Jahre alten Bruder und einen 27 Jahre alten Freund.
Der 40-Jährige half dem Gericht zufolge bei der Beschaffung eines Transportfahrzeugs und steuerte 6000 Euro zum Kauf eines Nachtsichtgeräts und von Kleidungsstücken bei. Der 27-Jährige bewahrte einen Großteil davon auf, bis er nach Syrien gebracht werden sollte. Das Gericht hielt den Angeklagten zugute, dass sie geständig waren und dass die Ausrüstung letztlich nicht nach Syrien gelangte. Andererseits wertete das Gericht Jamwa als eine besonders gefährliche terroristische Vereinigung. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Jamwa ist die Abkürzung für Dschaisch al-Muhadschirin wa-l-Ansar (etwa: „Armee der Auswanderer und Helfer“). Die Terrororganisation hat sich der Bundesanwaltschaft zufolge 2013 gegründet. Die Vereinigung verfolgt das Ziel, die syrische Regierung von Machthaber Baschar al-Assad zu stürzen und ein Reich zu errichten, in dem die radikale Lesart des islamischen Rechts (Scharia) gilt.