Waffengegner halten Fotos von 43 Studenten, die 2014 in Mexiko entführt und mutmaßlich ermordet wurden. Laut der Organisation "Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko" wurden bei dem Vorfall Waffen von Heckler & Koch eingesetzt. Am Landgericht Stuttgart beginnt der Prozess gegen sechs ehemalige Mitarbeiter der Waffenfirma Heckler & Koch. Es geht um Verstöße gegen das Kriegswaffenkontroll- und Außenwirtschaftsgesetz durch Lieferungen von mehreren tausend G36-Sturmgewehren und Zubehörteilen nach Mexiko. Foto: dpa - dpa

Rund 50 Menschen haben am Dienstag vor dem Landgericht Stuttgart gegen Waffenexporte demonstriert. Anlass ist der Auftakt des Prozesses gegen den Waffenhersteller.

Stuttgart (dpa/lsw) Die Demonstranten forderten nicht nur, Waffenexporte zu verhindern, sondern, dass hierzulande erst gar keine produziert werden. «Deutsche Waffen, deutsches Geld, morden mit in aller Welt», skandierten sie. Der Initiator des Verfahrens, der Rüstungsgegner Jürgen Grässlin, ist überzeugt davon, dass Heckler & Koch illegal Waffen geliefert hat. «Wer da Waffenexporte ermöglicht hat, hat Beihilfe zum Morden in Mexiko geleistet», sagte Grässlin.

Bei der Verhandlung geht um Verstöße gegen das Kriegswaffenkontroll- und Außenwirtschaftsgesetz durch Lieferungen von mehreren tausend G36-Sturmgewehren und Zubehörteilen nach Mexiko von 2006 bis 2009. Die Waffen wurden in Unruheprovinzen eingesetzt, wo sie laut Ausfuhrgenehmigung gar nicht hätten sein dürfen.

Der Staatsanwaltschaft zufolge soll den sechs Angeklagten dieser Sachverhalt bewusst gewesen sein. Die Firma Heckler & Koch selbst ist als sogenannter Nebenbeteiligter involviert - von ihr könnte die Staatsanwaltschaft etwa eine hohe Geldbuße fordern. Bislang hat das Landgericht bis zum Oktober 25 Verhandlungstage angesetzt.