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Fast fünf MIllionen Euro stehen im Haushalt der kommenden zwei Jahre für den Schutz der Artenvielfalt zur Verfügung. Ein Kompetenzzentrum soll dabei helfen.

Stuttgart (dpa/lsw)Die grün-schwarze Landesregierung will das Bewusstsein für das Artensterben im Land stärken. Dafür werde man ein Kompetenzzentrum für Artenvielfalt gründen, kündigte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart an: «Wenn man Arten schützen will, muss man sie auch kennen.» Das Interesse an der Artenkenntnis ist laut Kretschmann zurückgegangen. «Wir kennen einen großen Teil der Arten auf der Welt nicht und werden sie wahrscheinlich auch nicht mehr kennenlernen, weil sie ausgerottet werden.» Deshalb sei es wichtig, diesen Zweig in Forschung und Lehre sowie die Kenntnis in der Bevölkerung zu stärken.

Getragen werden soll die Einrichtung vom Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart und der Universität Hohenheim. Forschung und Lehre sollen gefördert und das Wissen einem breiten gesellschaftlichen Publikum vermittelt werden. Für die sogenannte Landeskompetenzinitiative «Integrative Taxonomie» stehen im Haushalt 2020 knapp drei und 2021 knapp zwei Millionen Euro zur Verfügung.

Die Taxonomie ist ein Teilgebiet der Biologie - damit werden verwandtschaftliche Beziehungen von Lebewesen in einem hierarchischen System erfasst. Aufgabe eines Taxonomen ist das Studium der Artenvielfalt.

Für die Fort- und Weiterbildung werde man die zum Umweltministerium gehörende Umweltakademie ausbauen, sagte Umweltminister Franz Untersteller (Grüne). Die Angebote richteten sich an Personen in Behörden, Planungs- und Gutachterbüros und in den Landschaftserhaltungsverbänden, an Ehrenamtliche im Natur- und Umweltschutz und an Multiplikatoren der Zivilgesellschaft.