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Stuttgart (dpa/lsw) - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ist nach eigenen Worten „fassungslos“ wegen des Abbruchs der Jamaika-Verhandlungen durch die FDP. „Wir wollten diese Koalition wirklich, und alle Sondierer meiner Partei haben sehr hart dafür gearbeitet“, sagte Kretschmann, der auch Sondierer war, der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart am Montag. Am Sonntagabend waren die Gespräche der CDU, CSU, Grünen und der FDP für ein Jamaika-Bündnis für gescheitert erklärt worden. Kretschmann warnte vor einem möglichen Erstarken der Rechtspopulisten und vor einem schwierigen Signal für Europa.
In Europa werde Deutschland in nächster Zeit nicht seine ganze Kraft entfalten können, meinte der Grünen-Politiker. „Deutschland droht jetzt, mit einer kommissarischen Regierung über viele Monate, in eine schwierige Lage zu geraten“, sagte Kretschmann. „Wir müssen alle dafür sorgen, dass Rechtspopulisten in unserem Land keinen weiteren Zulauf bekommen“, betonte er. „Deutschland ist ein Stabilitätsanker in Europa. Wir müssen alles daran setzen, dass dieser Anker jetzt nicht losgerissen wird“, sagte Kretschmann.