Stuttgart (red) - Der Vorstand der CDU Stuttgart-Ost fordert nach dem desaströsen Ergebnis bei der Bundestagswahl einstimmig Konsequenzen. Nur wenn die CDU eine aufrichtige und ehrliche Analyse betreibe, könnten die Weichen für die Zukunft richtig gestellt werden. „Nur wenn man die Ängste und Sorgen der Menschen anhört und für ihre Belange einsteht, kann man Vertrauen zurückgewinnen.“

Eine Reflexion sei nicht nur erforderlich, um zur AfD und FDP abgewanderte Wähler zurückzugewinnen, sondern vor allem auch um nicht noch mehr frustrierte Mitglieder und Sympathisanten zu verlieren. „Viele äußern ihr Unbehagen und ihr Bedenken gegenüber dem derzeitigen Kurs“, so die Christdemokraten im Stuttgarter Osten.

„Schon heute spiegeln wir in unserem Mitgliederbestand fast alle gesellschaftlichen Gruppen. Diese gilt es zu halten, zu binden und nach Möglichkeit zahlenmäßig zu erweitern. Wir sehen, dass alle Versuche neue Mitglieder ausschließlich oder überwiegend in Gesellschaftsschichten zu suchen, die letztendlich nur Randgruppen darstellen oder dem ständig wechselnden Zeitgeist entsprechen, gescheitert sind.“ Die im Zuge eines Erneuerungs- beziehungsweise Umbauprozesses eingeschlagenen Wege hätten in die Irre geführt. „Treue Mitglieder und Unterstützer finden sich durch solche Eskapaden nicht nur verunsichert, nein sie verlieren die Lust an der und auf unsere Partei.“ Und: Man verliere die „echte Mitte“, beklagen die Christdemokraten.

Dies spiegele sich im Wahlergebnis wider. „Aus diesem Grund sehen wir besonders Peter Tauber in der Verantwortung, auch persönliche Konsequenzen zu ziehen.“ Wenn man als CDU-Generalsekretär der Meinung sei, dass sich Konservative in der Partei gut aufgehoben fühlen sollen - ohne mitreden zu dürfen - verkenne man die Realität. „Wer Andersdenkenden in der eigenen Partei ein ‚Geschäftsmodell‘ unterstellt, versteht nicht die Pluralität einer Volkspartei.“ Wer nicht bereit sei, Menschen mit drei Minijobs anzuhören oder deren Einsatz zu würdigen, sondern sich darüber lustig mache, würde die christlichen Werte der CDU verhöhnen. „Aus diesem Grund wünschen wir uns eine Erneuerung an der Spitze.“ Mit einem starken, unverbrauchten Generalsekretär könne die CDU neue Wählerschichten erschließen, ohne heutige Unterstützer und Mitglieder zu vergraulen.