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Der Insolvenzverwalter des Buch- und Mediengroßhändlers Koch, Neff & Volckmar will die KNV-Unternehmensgruppe retten. Der Grossist beliefert 5.600 Buchhandelsfilialen.

Stuttgart (dpa)Der vorläufige Insolvenzverwalter des Buch- und Mediengroßhändlers Koch, Neff & Volckmar (KNV Gruppe) will die Unternehmensgruppe retten. Ziel sei es, den größten deutschen Buchgroßhändler fortzuführen und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten, teilte Rechtsanwalt Tobias Wahl am Freitag in Stuttgart mit. Die Löhne und Gehälter der rund 1.800 Beschäftigten seien bis Ende April durch das Insolvenzgeld gesichert.

Das Familienunternehmen hatte am Donnerstag beim Amtsgericht Stuttgart wegen Überschuldung für sieben seiner Gesellschaften Insolvenz angemeldet. Zuvor war ein möglicher Investor abgesprungen. Wahl wurde am Freitag zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

"Ich möchte die Unternehmensgruppe im vorläufigen Verfahren bestmöglich stabilisieren und eine nachhaltige Zukunftslösung für die KNV-Gesellschaften erreichen", teillte der Anwalt weiter mit. Es solle zügig Gespräche mit in Frage kommenden Investoren geben. Ziel sei es, die Unternehmen langfristig und robust am Markt zu positionieren.

Der Mittelständler fungiert als Bindeglied zwischen Verlagen und Buchhandlungen. Er hält ständig rund 590.000 lieferbare Titel von mehr als 5.000 Verlagen am Zentrallager in Erfurt vorrätig. Nach Angaben auf der Unternehmens-Homepage werden insgesamt 5.600 Buchhandelsfilialen beliefert, davon 4.200 in Deutschland, 800 in Österreich und der Schweiz sowie 600 Buchhandlungen in anderen Ländern.