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Nach dem Sieg gegen England im WM-Halbfinale kannten die kroatischen Fans kein Halten mehr. Etwa 3500 Menschen bejubelten in Stuttgart ihre Mannschaft.

Stuttgart (dpa/lsw) Tausende Fans haben im Südwesten den Einzug der kroatischen ins Finale der Fußball-Weltmeisterschaft ausgelassen gefeiert. Bis zu 3500 Menschen bejubelten nach dem Schlusspfiff allein in der Stuttgarter Innenstadt den erstmaligen Einzug der kroatischen Mannschaft in das Endspiel einer WM-Endrunde. Videos in sozialen Medien zeigten emotionale Jubelszenen auf der Theodor-Heuss-Straße, wo sich, wie schon bei vorigen Spielen, die meisten kroatischen Fans versammelten.

17 Menschen nahm die Stuttgarter Polizei wegen des Abbrennens von Pyrotechnik fest, inzwischen sind alle wieder frei. Ansonsten sei die große Party weitestgehend friedlich verlaufen. Autokorsos fuhren hupend auch durch zahlreiche weitere Großstädte Baden-Württembergs, vereinzelt zündeten die Anhänger auch dort Böller und bengalische Feuer. In Karlsruhe fuhren insgesamt fünf Korsos mit Hunderten Fahrzeugen durch die Innenstadt, wie die Polizei mitteilte.

Auch in Ulm fanden sich Fußballfans zu mehreren spontanen Autokorsos zusammen. Das Polizeipräsidium zählte im Stadtgebiet 1200 feiernde Menschen, im gesamten Zuständigkeitsbereich 2500. Kroatische Fans in Reutlingen feierten mit einem Korso von rund 200 Fahrzeugen. Zu Spitzenzeiten waren laut Polizei 800 Menschen unterwegs. Auch hier seien die Feiern friedlich verlaufen. In Ravensburg und Bruchsal fuhren je rund 200 Autos hupend durch die Innenstadt, in Mannheim und Pforzheim jeweils etwa 150.

Kleinere Kolonnen gab es nach Polizeiangaben auch in Böblingen, Mannheim, Heilbronn, Nagold, Calw, Ludwigsburg und Konstanz. Nur in Baden-Baden und Gaggenau löste die Polizei die Korsos auf, weil Fans dort Pyrotechnik abbrannten. Die Behörden hatten sich auf die ausgelassenen Feiern im Südwesten eingestellt: 109 500 Baden-Württemberger sind kroatische Staatsbürger.

Kroatien stellt damit von allen WM-Teilnehmern mit Abstand die größte ausländische Fangemeinde im Land vor Polen (84 340) und Serbien (41 445). Auf Platz vier liegt mit 29 880 Staatsbürgern Kroatiens Endspielgegner Frankreich - nach dem Finale am Sonntag (17.00 Uhr, ZDF) dürfte es also so oder so wieder laut werden im Südwesten.