Das Landeskriminalamt warnt vor Designerdrogen. Laut UN-Drogen-Überwachungsrat wird im Schnitt mindestens jede Woche eine neue Substanz auf den Markt gebracht, die künstlich in einem Labor hergestellt worden ist.Archivfoto: dpa Foto: Archivbild EZ - Archiv EZ

Stuttgart (dpa/lsw) - Im Südwesten sterben immer mehr Menschen an neuen, künstlich hergestellten Drogen. Wie das Landeskriminalamt am Dienstag mitteilte, handelt es sich dabei um Drogen mit berauschender Wirkung, deren Wirkstoffe teils noch unerforscht sind. Demnach kamen im vergangenen Jahr 14 Menschen aufgrund des Konsums entsprechender Substanzen ums Leben - nach vier Menschen im Jahr zuvor.
Laut Innenministerium gab es im ersten Halbjahr 2017 bereits neun Todesfälle wegen sogenannter neuer psychoaktiver Substanzen. Insgesamt ging die Zahl der Drogentoten zuletzt aber zurück. Zuvor hatten „Stuttgarter Nachrichten“ und „Stuttgarter Zeitung“ (Dienstag) berichtet.
Nach LKA-Angaben haben Menge, Art und Verfügbarkeit der neuen psychoaktiven Stoffe - auch bekannt als Legal Highs - zugenommen. Nach Angaben im jüngsten LKA-Bericht zur Rauschgiftkriminalität gab es im vergangenen Jahr 560 verschiedene entsprechende Substanzen.
In der Vergangenheit konnten Hersteller Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz laut LKA umgehen, indem sie die molekulare Zusammensetzung der Substanzen leicht änderten. Mit einem neuen Gesetz von November 2016 zur Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität wurden demnach aber Gesetzeslücken geschlossen und ganze Stoffgruppen verboten.