Straßenmusiker und Künstler sorgen für Unterhaltung auf der Königstraße. Foto: Lichtgut/Michael Latz - Lichtgut/Michael Latz

Die Lange Einkaufsnacht lässt die City aufblühen und lockt unzählig viele Menschen zum Bummeln und Verweilen.

StuttgartDas Traumstart-Wochenende in den Frühling beschert der langen Shopping-Nacht in der City einen Traumstart. Wenn sonst um 20 Uhr die Geschäfte dicht machen und an schönen Samstagen dann mehr und mehr junge Leute das Bild in der City prägen, ist an diesem Abend in der Königstraße eine Stunde nach Beginn noch viel „gemischtes Publikum“ unterwegs. Es sind unzählig viele Menschen. Und auf dem Schlossplatz dreht das Kinderkarussell noch munter seine Runden, und zwar gut besetzt. Das gilt auch für die Straßencafés. Stark frequentiert sind zudem all die kulinarischen Angebote im Epizentrum der City-Night. Ob Paradiesapfel to go, eine Megaportion Krautschupfnudeln oder ein lässiger Ständerling mit Weinprobe: Hier geht was! „Aladdin“ hält den fliegenden Teppich bereit, und gegen die herankriechende Abendkühle hilft eigene Bewegung: Der Tennis-Hotspot von Porsche wird fast bis Punkt Mitternacht ununterbrochen genutzt.

Hochbetrieb herrscht in der Markthalle. Es gibt Gassen, da ist nur schwer durchzukommen. Und jede Menge Genießerecken! Der Schein aber trügt. Das sagt Tanja Knettenbrech, Geschäftsführerin vom Schwyzer Stand: „Vorne spielt die Musik, und wir Kleinhändler haben nur Kosten und schauen in die Röhre“, sagt sie und führt sechs weitere Marktleute an. Solche Events veränderten das Profil der Markthalle: „Fachberatung, gute Ware, gute Preise. Das ist die Markthalle. Tatsächlich wird sie zur Fresshalle und Schickimicki-Bude.“ Belebt wirkt das Dorotheen-Quartier, mit voll besetzter Außengastro bis über die Halbzeit der Shopping-Night hinaus. Vor dem Kuppelzelt mit Livemusik sowieso. Zwei Frauen aus Stuttgart-West finden die City „gut frequentiert an diesem Abend“. Sie sind bereit, „spontan was auszugeben“. Sehr viel los sei bei ihnen gewesen, sagt der Mann am Gerber, der um 22 Uhr die Pforten schließt.

Dass sich mit den langen Einkaufsnächten „die Stuttgarter City weit in die Region hinaus als Einkaufs- und Erlebnisstadt positioniert“ und Kundschaft zieht, wie Holger Siegle von der veranstaltenden City-Initiative Stuttgart sagt, lässt sich mit dem doppelten Dutzend befragter Leute kaum belegen. Das sind aber nur Zufälligkeiten. Dann aber kommt ein einschlägiger Volltreffer: drei Frauen, 22 bis 25, die eben in die Büchsenstraße abbiegen, voll mit Taschen beladen. „Die kommen ins Auto, dann machen wir weiter“, sagt Sabrina. Mit ihren Freundinnen Vasi und Shanice ist sie extra aus Schramberg bei Rottweil gekommen. „Stuttgart ist toll. Das macht Spaß. Musik und Aktionen, lecker essen, weitershoppen“, sei das Programm. Nachher geht es noch tanzen. Da könnten sie Leute aus dem Milaneo treffen, dort sind kurz vor Torschluss fast nur noch junge Leute unterwegs.