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Die Gewerkschaft Verdi erhöht den Druck im Tarifkonflikt um mehr Lohn für das Sicherheitspersonal an den Flughäfen.

Stuttgart (dpa/lsw)Zahlreiche Menschen können am Donnerstag wegen eines Warnstreiks nicht am Flughafen Stuttgart starten oder landen. Die Fluggesellschaften hätten bereits 125 der 270 geplanten Flüge gestrichen, teilte der Flughafen am Mittwochnachmittag mit. Die übrigen Fluggäste müssten sich auf lange Wartezeiten einstellen, rund 25.000 sind nach Schätzungen insgesamt betroffen. "Wir rechnen mit erheblichen Einschränkungen", sagte ein Sprecher.

Die Sicherheitsbeschäftigten in Stuttgart ebenso wie in Düsseldorf und Köln-Bonn seien zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. Die erneuten Warnstreiks seien eine Reaktion darauf, dass der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) nach den jüngsten Warnstreiks am Montag an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld kein verbessertes Angebot vorgelegt habe, hieß es von der Gewerkschaft.

Der Streik in Stuttgart soll laut Verdi mit der ersten Frühschicht gegen drei Uhr aufgenommen werden. "Wir raten allen Passagieren, sich schon vor der Fahrt zum Flughafen bei der Airline, dem Reiseveranstalter oder auf der Flughafenwebsite zu informieren", so der Flughafensprecher. An den Terminals müsse mehr Zeit eingeplant werden. Reisende sollten ihr Handgepäck auf das Nötigste beschränken.

Auch weitere Streiks seien nicht auszuschließen, sagte Verdi-Verhandlungsführer Benjamin Roscher. "Den Arbeitgebern sollte klar sein, dass die Beschäftigten bereit und in der Lage sind, für ihre Forderungen einzutreten." Während der Warnstreik in Berlin nur wenige Stunden dauerte, soll er sich in den westdeutschen Städten nun über den ganzen Tag erstrecken.

Hintergrund sind die bislang ergebnislosen Tarifverhandlungen zwischen dem BDLS und Verdi für rund 23.000 Beschäftigte der Flugsicherheit. Die Gewerkschaft will einen Stundenlohn von bundesweit 20 Euro bei der Passagier-, Fracht-, Personal- und Warenkontrolle durchsetzen.