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Stuttgart (dpa/lsw) - Nach dem Fund einer Flasche mit Käferkot bei Arbeiten für Stuttgart 21 kommt ein Gutachten zu dem Schluss, dass damit das umstrittene Bahnprojekt behindert werden sollte. Dem Protokoll der Fachleute zufolge gibt es „keine Zweifel an einer gezielten Manipulation“, wie Stuttgart-21-Sprecher Jörg Hamann am Sonntag sagte. Laut Deutscher Bahn kamen vom Eisenbahn-Bundesamt bestätigte unabhängige Fachgutachter zum Einsatz.

Zuvor hatten „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“ darüber berichtet. Bei Rodungen für Stuttgart 21 war in einer Baumhöhle eine Flasche mit Kotpillen und Teilen von Käfern gefunden worden.

Die Flasche wurde laut Bahn in einem von sieben Bäumen gefunden, die für ein Baufeld gefällt wurden. Ähnliche Käferspuren wurden den Zeitungen zufolge an einem weiteren Baum entdeckt. Eine zweite Flasche war Hamann zufolge aber nicht dabei.

Die Deutsche Bahn sieht darin den Beweis, dass Gegner mit allen Mitteln den Umbau des Stuttgarter Bahnknotens zu behindern versuchen. In diesem Fall argwöhnt sie, dass das Artenschutzrecht dafür missbraucht wurde. Die Kotpillen deuteten nämlich auf das Vorkommen einer streng geschützten Käferart hin. Hinweise auf den Käfer hatten Rodungen betroffener Bäume laut Bahn erheblich verteuert.