Der Eingangsbereich des Landesmuseums Württemberg im Alten Schloss Stuttgart soll umgestaltet werden. Er gilt als nicht mehr zeitgemäß.. Foto: Hauptmann Quelle: Unbekannt

Von Elke Hauptmann

Stuttgart - Die Umbauarbeiten im Landesmuseum Württemberg gehen weiter: Voraussichtlich ab Oktober 2019 soll die Dürnitz, der älteste Teil des Alten Schlosses in Stuttgart, modernisiert werden. Mindestens ein Jahr werden die Arbeiten in der Eingangshalle andauern, sieben Millionen Euro Kosten sind dafür veranschlagt. Geplant sind unter anderem eine Cafeteria und ein Veranstaltungsbereich für bis zu 600 Personen.

Einem Generalplan folgend, wird das Alte Schloss seit Jahren runderneuert - und zwar von oben nach unten: Erst wurde das Kindermuseum Junges Schloss im Dachgeschoss des Gebäudes eingerichtet (2010), dann die Dauerausstellung „Legendäre Meisterwerke - Kulturgeschichte aus Württemberg“ in der zweiten Etage neugestaltet (2012) und schließlich drei große Präsentationsräume im ersten Obergeschoss grundlegend erneuert: „Wahre Schätze. Antike.Kelten.Kunstkammer“ sind dort seit Mai 2016 zu sehen. Damit ist aber noch lange nicht Schluss. Der nächste Bauabschnitt ist schon seit zwei Jahren in Planung: Das Alte Schloss soll ein neues Entree für die jährlich rund 250 000 Besucher erhalten. Nach fast 20 Jahren gilt der Eingangsbereich mit Kasse und Shop im Erdgeschoss des Dürnitzbaus als nicht mehr zeitgemäß. Mit der Verabschiedung des Doppelhaushaltes 2018/2019 hat der Landtag jüngst grünes Licht für das Projekt gegeben.

Offen und großzügig soll sich die rund 1100 Quadratmeter große Eingangshalle in Zukunft präsentieren. Info-Counter, Garderoben und Museumsshop werden an neuer Stelle errichtet, berichtet der Projektleiter des Landesmuseums, Jan Warnecke. Boden, Wände, Decke - alles wird erneuert. „Wir können damit endlich unsere Erschließungsprobleme lösen.“ Der Zugang zu den Ausstellungsbereichen ist derzeit nicht gerade leicht zu finden. Bislang ist das erste Obergeschoss, sofern man nicht den Aufzug benutzt, nur über die einstige Reitertreppe erreichbar, künftig soll ein direkter Zugang von der Dürnitz möglich sein: Geplant ist ein Treppenaufgang, der an den Glassteg angebunden wird. Wie ein Amphitheater soll das einmal aussehen.

Zudem soll ein Bereich für Veranstaltungen mit bis zu 600 Teilnehmern geschaffen werden, was den Einbau neuer Bühnentechnik und neuer Klimatechnik voraussetze. Für einen solchen Raum gebe es großen Bedarf, meint Warnecke. Das Alte Schloss verfüge nur über einen Vortragssaal für 175 Personen. Und die zwei neuen Fluchttüren zum Innenhof mit seinen Arkaden würden dem Museum ganz neue Möglichkeiten eröffnen: In diesem Bereich könnte ein kleines Café mit maximal 25 Plätzen eingerichtet werden - im Sommer gar mit Außenbewirtung. Ob die Gastronomie an einen Caterer verpachtet oder in Eigenregie organisiert wird, sei noch nicht entschieden.

Alles in allem wird laut Warnecke mit Baukosten in Höhe von etwa fünf Millionen Euro gerechnet - im Etat des Finanzministeriums sind diese Mittel berücksichtigt. Hinzu kommen zwei Millionen Euro für die Ausstattung des Foyers - von dieser Summe muss das Museum allerdings rund 1,5 Millionen Drittmittel einwerben. Die Bauzeit wird voraussichtlich ein Jahr betragen. „Bei einem Altbau ist aber immer mit Unvorhergesehenem zu rechnen.“ Trotz der Arbeiten soll der Museumsbetrieb weiterlaufen, allerdings mit Einschränkungen: Im Winter 2019/2020 wird es keine Sonderausstellung geben können, räumt Warnecke ein. „Stattdessen würde dann ein intensiviertes Veranstaltungsprogramm stattfinden.“

Und selbst nach der Fertigstellung des neuen Eingangsbereiches werden Bauarbeiter weiterhin Dauergäste im Alten Schloss sein. Denn auch die Restaurierungswerkstätten im Dürnitzbau bedürfen einer Sanierung. Ihr technischer Standard stammt weitgehend aus den 1970er-Jahren. Unter anderem müssen die Haustechnik erneuert und eine Klimatisierung eingebaut werden.