Stuttgart (eh) - Die Stadt Stuttgart plant ein Geschenk zum 250. Geburtstag des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Im Jahr 2020 soll das Museum in seinem Geburtshaus in der Eberhardstraße 53 als „Haus der Philosophie“ neu eröffnen. Fast eine Millionen Euro würde die Umgestaltung kosten.
„Ziel ist ein besucherfreundliches und attraktives Museum, das wichtige Begriffe der Hegelschen Philosophie durch Medien und interaktive Angebote erfahrbar macht“, sagt Kulturbürgermeister Fabian Mayer. Seit 1991 befindet sich in dem Eckgebäude, in dem Hegel am 27. August 1770 zur Welt kam und bis 1788 lebte, ein kleines Museum. Dort wird in sechs Räumen über das Leben und Werk eines der berühmtesten Söhne Stuttgarts informiert.
Die an den Lebensstationen orientierte Ausstellung sei aber nicht mehr zeitgemäß, findet Mayer. Zudem sei das Haus in den Obergeschossen nicht barrierefrei. Deswegen beabsichtigt die Verwaltung, das Museum auf einen Stand zu bringen, der der „Hegelstadt Stuttgart“ gerecht werde. Der Anspruch ist, aus dem „Haus über den Philosophen“ ein „Haus der Philosophie“ zu machen. Der Planung zufolge soll die Ausstellung ein neues Konzept und neue Exponate erhalten, wobei auch interaktive Elemente vorgesehen sind. Vorträge und philosophische Gespräche sollen weiterhin stattfinden. Die Ausschreibung eines Gestaltungswettbewerbs plant das Rathaus im nächsten Jahr. Die feierliche Eröffnung ist auf Juli 2020 terminiert.
Zehn Vorlagen will das Kulturamt in die Beratungen zum Doppelhaushalt 2018/2019 im Herbst einbringen, um das ambitionierte Vorhaben auf den Weg zu bringen. „Die darin enthaltenden Maßnahmen sind eine konsequente Beschränkung auf die wesentlichsten und unabdingbaren Bedarfe“, betont Mayer. Dennoch ist die Umgestaltung mit Kosten in Höhe von mindestens 960 000 Euro verbunden. Die Gelder muss der Gemeinderat noch bewilligen. Hinzu kommt der Einbau eines Außenaufzuges am Gebäude. Technisch ist das offenbar kein Problem. Unklar ist allerdings, wie teuer das Ganze wird.
Im neuen Gewand soll das Hegel-Haus mehr Touristen und Besucher aus aller Welt anziehen - bislang besuchten es jährlich mehr als 6000 Gäste.