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Stuttgart (dpa/lsw) - Mit Blick auf den Trend zur Digitalisierung der Wirtschaft warnt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) im Südwesten davor, Arbeitszeitregeln aufzuweichen. Er habe eine klare Position: keine Verkürzung der Ruhezeit, keine Ausweitung der täglichen Arbeitszeit, betonte DGB-Landeschef Martin Kunzmann. «Die Beschäftigten sind auch bereit zur Flexibilisierung, keine Frage», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Dafür müsse es aber Leitplanken geben. Außerdem dürfe das Thema keine Einbahnstraße sein.

Die Gewerkschaften wünschen sich mehr Freiraum für die Beschäftigten, damit diese zum Beispiel die Arbeitszeit stärker selbst bestimmen und planen können. Viele Arbeitgeber sähen es dagegen gern, wenn die Regelungen zu Höchstarbeitsdauer und Mindestruhezeit gelockert würden - zum Beispiel um besser auf große Aufträge reagieren zu können.

«Wir sind Exportweltmeister. Die Wirtschaft läuft gut, sehr gut sogar», sagte Kunzmann. Es gebe Betriebe, in denen 24 Stunden am Tag in drei Schichten gearbeitet werde. Vor diesem Hintergrund sehe er keinen Anlass, etwas zu ändern. Konkrete Regeln müssten direkt im Betrieb gemacht werden - «aber im Rahmen des Arbeitszeitgesetzes».