Ein kultureller Fixpunkt in der Region: das Stuttgarter Opernhaus. Der Beginn der dringend nötigen Sanierung lässt immer noch auf sich warten. Foto: dpa - dpa

Am Dienstag wollen Stadt und Land die Opernsanierung in Stuttgart und die Erweiterung des Staatstheater-Areals entscheidend voranbringen. Die Opposition zweifelt, ob das gelingt.

StuttgartVor zwei Jahren stoppte Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) aus Kostengründen Planungen, das ehemalige Paketpostamt am Nordbahnhof als Interimsspielstätte für Oper und Ballett zu nutzen. Jetzt soll es vorwärts gehen: Bei der Sitzung des Verwaltungsrats der Staatstheater an diesem Dienstag sind die jetzt auf dem Wagenhallen-Areal in Stuttgart geplante Interimsspielstätte sowie das Umsetzungskonzept für die Sanierung und Erweiterung des Staatstheater-Areals um 10.400 Quadratmeter zentrale Tagesordnungspunkte. Zu beschließen wären konkrete Schritte aber im Stuttgarter Gemeinderat und im Landtag – Stadt und Land finanzieren das mit 1.400 Mitarbeitern größte Dreispartentheater der Welt je zur Hälfte.

Schon vorab gibt es zahlreiche Reaktionen: „Wir treten bei der Diskussion über die Ausweichspielstätte nun seit Jahren auf der Stelle“, sagt Nico Weinmann, kulturpolitischer Sprecher der FDP im Landtag. „Die Furcht vor Großprojekten“ habe die „grünen Entscheidungsträger wohl in eine Schockstarre versetzt“. Das müsse aufhören.

Martin Rivoir (SPD) drängt darauf, „dass die Pläne zur Sanierung der Oper und zu dem notwendigen Interim nicht losgelöst gesehen werden zu den Planungen rund um ein Kulturquartier entlang der Konrad-Adenauer-Straße, aber auch hin zum Abriss und Neubau der Königstraße 1 bis 3“.

Grundsätzlich befürwortet auch die AfD-Fraktion die Sanierung des mehr als 100 Jahre alten Opernhauses und die Erweiterung des Staatstheater-Areals. Zugleich macht Rainer Balzer als kulturpolitischer Sprecher der größten Oppositionspartei im Landtag deutlich: „Absolut unabdingbar ist die Berücksichtigung der Interessen und der Zielsetzung eines breiten Publikums.“