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Betrug mit Bahntickets, Hackerangriffe, Manipulation von Spielautomaten - die im Juni 2017 gegründete Cybercrime-Abteilung in Stuttgart hat alle Hände voll zu tun.

Stuttgart (dpa) Eine vor zehn Monaten gegründete Abteilung zur Bekämpfung von Internetkriminalität hat sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft Stuttgart bewährt. Die vier dort eingesetzten Staatsanwälte könnten die oft sehr rechercheträchtigen und mit der Durchsicht großer Datenmengen verbundenen Fälle besser bearbeiten, sagte Staatsanwalt Thomas Wullrich am Dienstag bei einer ersten Bilanz in Stuttgart.

Nach groß angelegtem Betrug mit Bahntickets im Internet etwa werde es wohl im Mai oder Juni zu Anklagen kommen. Drei Verdächtige sitzen seit Ende 2017 in Untersuchungshaft. Das Trio soll von Internetcafés aus mit illegal vermutlich im sogenannten Darknet beschafften Kundendaten auf der Bahnseite einige 100 Reisetickets gekauft und dann mit diesen gehandelt haben. Der Bahn soll dadurch ein Schaden in sechsstelliger Höhe entstanden sein. Im Darknet (englisch für «dunkles Netz») können sich Internetnutzer fast komplett anonym bewegen.

Bei einem Hackerangriff auf eine Marketingunternehmen im Kreis Böblingen liege der Schaden sogar im siebenstelligen Bereich. Die Auswertung sei abgeschlossen. Im Visier der Ermittler sei ein ehemaliger Mitarbeiter der Firma.

Manipulation von Glücksspielautomaten wird derweil zwei anderen Verdächtigen vorgeworfen, die ebenfalls in Untersuchungshaft sitzen, sagte Wullrich. Sie sollen Manipulationsprogramme aufgespielt haben, durch die den Spielern weniger Geld ausgezahlt wurde. Das überschüssige Geld schöpften sie dann angeblich über das Internet ab.