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Ohne das Wissen und die Zustimmung der Kindsmutter wollte ein Vater mit seinen 7- und 9-jährigen Söhnen am 22. Februar in den Libanon reisen.

Leinfelden-Echterdingen (pol)Da der französische Vater und die Kinder den angeblichen Kurzbesuch bei den Großeltern offensichtlich ohne Mutter und Ehefrau antreten wollten und Flugtickets für einen Rückflug fehlten, hakten die Beamten etwas genauer nach.

Die in Scheidung lebenden Eltern teilen sich offenbar das Sorgerecht für die beiden Sprösslinge. Der Vater machte den Beamten gegenüber widersprüchliche Angaben auf die Frage, ob die Mutter über die Reise informiert sei und dieser Reise auch zugestimmt habe.

Um sich schließlich davon zu überzeugen, dass einer Ausreise auch tatsächlich zugestimmt wurde, kontaktierten die Beamten nach eigenen Angaben die Mutter der beiden Jungs telefonisch. Die von dem Anruf merklich überraschte junge Frau erklärte den Beamten, dass sie von den Reiseabsichten ihres Mannes mit den gemeinsamen Kindern nichts gewusst habe und der Ausreise definitiv nicht zustimmt.

Die junge Frau kündigte an, umgehend mit dem Zug von Frankreich nach Deutschland zu kommen und ihre Kinder abzuholen. Die beiden Söhne wurden von den Beamten derweil in Obhut genommen. Mit dem TGV aus Paris kommend, erreichte die Mutter in den späten Abendstunden den Stuttgarter Flughafen und konnte dort ihre Kinder wieder in die Arme schließen. Gemeinsam mit den beiden Söhnen trat sie noch am selben Abend die Heimreise nach Frankreich an.

Welche rechtlichen Konsequenzen der geplante "Kurztrip" für den Kindsvater hat, ist derzeit nicht bekannt - einen erforderlichen Strafantrag wegen "Kindesentziehung" stellte die Mutter am Abend nicht mehr.