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Der Chef der Türkischen Gemeinde, Gökay Sofuoglu, mahnt verfeindete türkische Gruppen in Deutschland zu einer gewaltfreien Auseinandersetzung.

Stuttgart (dpa/lsw) «Gewalt und Straßenkampf haben in einem Rechtsstaat nichts zu suchen», sagte Sofuoglu, der auch Landeschef des Verbandes ist, in Stuttgart. Er rief Türken und Kurden auf, sich von solchen Gruppen zu distanzieren, die Gewalt als Mittel der politischen Auseinadersetzung anwenden. Er nannte die Anhänger der kurdischen Arbeiterpartei PKK und die «türkischen Faschisten» wie die türkisch-nationalistische, rockerähnliche Straßengang «Osmanen Germania». Diese nutzten die Invasion der Türkei im Norden Syriens, um auf sich aufmerksam zu machen.

Besorgniserregend nannte Sofuoglu die steigende Zahl politisch motivierter Straftaten wegen des Konflikts zwischen Türken und Kurden im Südwesten. Bereits mehr als 100 solcher Straftaten sind laut Innenministerium seit Jahresbeginn registriert worden. Zum Vergleich: 2017 waren es für das ganze Jahr 34 solcher Straftaten in Baden-Württemberg. Ebenso schlimm seien aber die bundesweit 970 Attentate auf muslimische Einrichtungen und Menschen durch Neonazis im vergangenen Jahr, sagte Sofuoglu.