Stuttgart (sb) - Schade, dass es vorbei ist. Gestern präsentierte der Weltweihnachtscircus die letzte Vorstellung seines Jubiläumsprogramms. Die Veranstalter ziehen eine überaus positive Bilanz des 25. Gastspiels auf dem Cannstatter Wasen. Einen Wermutstropfen gab es: Wegen des Sturmtiefs „Burglind“ musste eine Vorstellung ausfallen.

Trotzdem kamen insgesamt wieder 120 000 Besucher, was die Veranstalter als großen Erfolg werten. Um diese Zahl zu erreichen, bedarf es aber jedes Jahr aufs Neue eines Top-Programms mit zahlreichen Höhepunkten. Und die gab es beim Jubiläums-Gastspiel zuhauf. Der Weltweihnachtscircus ist nach wie vor eine Renner, andere Veranstaltungen ähnlicher Art wirken sich nicht negativ auf die Besucherzahlen aus. Zum Jubiläumsprogramm konnte man sogar Gäste aus Südamerika begrüßen. „Das hat uns doch erstaunt“, resümiert Pressesprecher Arnulf Woock vom örtlichen Veranstalter Music Circus. „Aus anderen europäischen Ländern haben wir auch regelmäßig Gäste, aber von soweit her ist noch keiner gekommen“. Alle Vorstellungen wurden ohne Zwischenfälle absolviert, auch immer eine erfreuliche Tatsache bei den teilweise waghalsigen Darbietungen.

Lediglich die Matinée-Vorstellung am 3. Januar musste wegen des Sturmtiefs „Burglind“ abgesagt werden, das auch in Stuttgart wütete. Die Besucher konnten jedoch ihre Karten für die Nachmittags- und Abendvorstellung umtauschen. Was bleibt vom Jubiläumsprogramm in Erinnerung? Natürlich Martin Lacey mit seiner größten Raubtiernummer der Welt. Das kam bei den Besuchern sehr gut an, trotz der aktuellen Diskussion über ein Wildtierverbot in der Manege, das ab 2019 auch in Stuttgart gelten soll, falls sich der Gemeinderat nicht eines Besseren besinnt. Für 2019 wird erst einmal nach den geltenden Richtlinien geplant.

Zu den Lieblingsnummern des Publikums gehörte Aleksander Batuev, der Schlangenmensch, und Andrey Jigalov, der berühmteste russische Clown unserer Zeit. Dazu der Meisterjongleur Alan Sulc, der mit fünf Weltrekorden im Guinness-Buch der Rekorde steht. Am spektakulärsten war vielleicht die Nummer der Gerlings aus Kolumbien. Wann hat man schon mal eine Sieben-Mann-Pyramide auf dem Hochseil gesehen? Poesie und Anmut präsentierten „Desire of Flight“, zwei vielfach dekorierte Luftakrobaten. Nicht zu vergessen Ivan Knie mit seiner ungarischen Post und die siebenjährige Chanel Marie Knie, die nachdrücklich unter Beweis stellte, dass sich der Weltweihnachtscircus keine Nachwuchssorgen zu machen braucht. Am 6. Dezember 2018 feiert man die 26. Premiere.