Stefanie Schuster, die Vorsitzende der Olgäle-Stiftung, in der Arche des Olgahospitals. Seit 20 Jahren engagiert sich der eingetragene Verein für kranke Kinder. Foto: Olgäle Stiftung Quelle: Unbekannt

Stuttgart (red) - Anfang November jährt sich der Gründungstag der Olgäle-Stiftung für das kranke Kind zum 20. Mal. Aus Anlass des 20-jährigen erfolgreichen Bestehens der Stiftung finden im Jubiläumsjahr verschiedene Veranstaltungen statt. Den Auftakt macht am morgigen Sonntag, 8. Oktober, ein ökumenisches Jubiläums-Benefizkonzert in der Domkirche St. Eberhard. Deren Mädchenkantorei tritt gemeinsam mit den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben auf.

Schwerpunkt der Stiftung ist es seit dieser Zeit allen kranken Kindern im Olgahospital in Stuttgart, eines der größten Kinderkliniken Deutschlands - unabhängig von deren Krankheitsbild - zu helfen: Zum einen durch eine kindgerechte Gestaltung des Olgahospitals, zum anderen durch die Verbesserung der psychosozialen Betreuung der kleinen Patienten und deren Eltern; zudem durch Anschaffung modernster medizinischer Geräte, die sich die Klinik sonst finanziell nicht leisten könnte; darüber hinaus durch Forschung, Fortbildung von Ärzten und Pflegekräften und Beratung von Patienten und Eltern.

120 000 kleine Patienten pro Jahr

Circa 120 000 Kinder werden jährlich im inzwischen 175 Jahre alten Olgahospital ambulant behandelt. Da die Krankenkassen bisher diese Spezialambulanzen nicht ausreichend vergüten und auch beim stationären Aufenthalt von 15 000 Kindern pro Jahr die Fallpauschalen (DRGs) die Kosten nicht decken, hat die Klinik jedes Jahr ein hohes Defizit von vielen Millionen Euro. Daher ist es der Olgäle-Stiftung ein großes Anliegen, dass trotz Sparzwang medizinisch innovative Geräte angeschafft werden können, die für die oft schwerstkranken Kinder große Vorteile bieten sowie deren psychosoziale Betreuung zu verbessern. „Unser Ziel ist es nach wie vor als starke Lobby für die kranken Kinder im Olgäle zu wirken“, so die Präsidentin der Stiftung Stefanie Schuster. Über 1000 Mitglieder konnten seit der Gründung für die Stiftung gewonnen sowie rund 20 Millionen Euro Spenden mit großem Einsatz gesammelt werden. „Hierfür danken wir unseren Spendern sehr herzlich“, so Schuster.

Damit gehört die Olgäle-Stiftung inzwischen zu den großen Stiftungen in Stuttgart. Viele wichtige Projekte konnten so in Angriff genommen werden. Herausragend hierbei ist die kindgerechte Ausgestaltung des neuen Olgäle auf dem Gelände des Katharinenhospitals, da von Stadt und Land aufgrund der hohen Baukosten keine Mittel zur Verfügung standen. Die Stiftung hat daher 2009 gemeinsam mit der Stadt und dem Klinikum einen Gestaltungswettbewerb ausgelobt und in Summe über 2,5 Millionen Euro in den Neubau und in medizinische Geräte investiert, um den Kindern die Angst vor dem Klinikaufenthalt etwas zu nehmen sowie zur Verbesserung der Diagnostik und der möglichst schmerzfreien Behandlung. Die große Arche der Hoffnung trägt in der Eingangshalle des Olgahospitals zum Wohlfühlen bei, ebenso wie die fröhlichen Tierbemalungen an den Wänden als kindgerechtes Leitsystem, die bunten Wartebereiche und vieles mehr. Auch die Patientenbibliothek mit Internetraum sowie den Abschiedsraum hat die Olgäle-Stiftung im Klinikneubau erneut eingerichtet.

Im 2014 in Betrieb genommenen Klinikneubau half die Olgäle-Stiftung zudem bei der Ausrüstung mit modernsten medizinischen Geräten: vor allem in der Radiologie, damit dort mit zwei Kernspintomographen gearbeitet werden kann, aber auch in der Kardiologie, dass der Herzkatheterplatz für Kinder mit angeborenen Herzfehlern weniger Strahlenbelastung hervorruft sowie in der Orthopädie mit einem Ganglabor für Kinder, die schwerst gehbehindert sind. Finanziert werden aber auch regelmäßig wichtige Personalstellen, inzwischen in Höhe von annähernd 700 000 Euro jährlich, beispielsweise eine Psychologin für die Eltern, die ein Frühchen bekommen haben, mehrere Sozialpädagoginnenstellen in fünf Abteilungen, Reittherapie für psychisch kranke Kinder, Musiktherapie für Frühchen sowie eine Wissenschaftlerin in der Krebsforschung. Mehrere Clowns sorgen dafür, die kranken Kinder und ihre Eltern von ihren Sorgen und Ängsten abzulenken. Eine Erzieherin hilft während der Chemotherapie die Zeit zu überstehen, erfahrene Krankenschwestern beraten die Eltern in allen Fragen der Pflege und Ernährung ihrer Säuglinge und Kleinkinder. Darüber hinaus finanziert die Stiftung Schwestern und einen Arzt zur Nachsorge für krebskranke und schwerst chronisch kranke Kinder zu Hause.

Für die Eltern ans Krankenbett

Schirmherr seit Anbeginn ist SKH Carl Herzog von Württemberg. Der Vorstand arbeitet seit vielen Jahren rein ehrenamtlich und mit großem Engagement erfolgreich für die Stiftung. Ein ehrenamtliches Team aus inzwischen circa 70 Damen und Herren unterstützt das Gremium bei den Stiftungsaufgaben, wie zum Beispiel beim Besuchsdienst, der Betreuung von kranken Kindern, deren Eltern keine Zeit haben, regelmäßig ans Krankenbett zu kommen oder in der Bibliothek.

Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten schließt sich am 8. November ein weiteres Benefizkonzert des Jungen Kammerorchesters der Stuttgarter Musikschule im Hospitalhof an. Karten für beide Konzerte sind im Internet über www.sks-russ.de oder unter Telefon 0711/550 660 77 zu erhalten.

Die Olgäle-Stiftung sucht weiterhin nach ehrenamtlichen Mitarbeitern und bittet um Spenden unter folgendem Konto: IBAN: DE22 6005 0101 0002 2665 50 bei der BW-Bank Stuttgart (BIC: SOLADEST600).