(if) - In seiner letzten Sitzung hat sich der Vorstand des Bundes des Selbständigen (BDS) für den Stadtbezirk Mühlhausen und den Stadtteil Steinhaldenfeld mit der Situation der Gewerbeflächen in seinem Bereich auseinandergesetzt. Der Vereinsvorsitzende Michael Lietz macht auf den Mangel an Gewerbeflächen aufmerksam und warnt vor der weiteren Auslagerung von Firmen.

Anlass war, dass ein Handwerksunternehmen seinen Sitz und Geschäftsbetrieb nach Fellbach verlagert hatte, weil in seinem Umfeld, in dem Fall in Steinhaldenfeld, eine Geschäftserweiterung nicht mehr möglich ist. „Damit haben insgesamt bereits vier namhafte, mittelständische BDS-Unternehmen aus dieser Region den Bereich der Stadt Stuttgart verlassen“, stellt Lietz fest. Der Vorstand des BDS fragt sich jetzt, was eigentlich noch passieren muss, bis die Stadt sich dieses Themas, der Zurverfügungstellung von ausreichend Gewerbeflächen für kleine und mittelständische Unternehmen, annimmt.

Eine vor kurzem vom BDS-Mühlhausen in einem offenen Brief an den Stuttgarter Oberbürgermeister angeregte Umwandlung einer am Rande des geplanten Baugebiets Schafhaus ausgewiesenen Friedhofserweiterung blieb bis heute unbeantwortet (wir berichteten).

„Da wird ein Friedhof für Einwohner geplant, die allein schon deshalb nicht dasein werden, weil sie dort zu Lebzeiten weder Arbeitsplätze noch Wohnstätten oder gar Serviceeinrichtungen vorgefunden haben“, sagt Lietz. Er wartet diesbezüglich noch auf eine Rückmeldung durch Oberbürgermeister Kuhn respektive die Stadtverwaltung. Der geschäftsführende BDS-Vorstand, in dem Barbara Schlichter, Thomas Fuhrmann und Steffen Hofstetter sowie als fachverantwortlicher Arbeitskreisleiter Philipp Degen vertreten sind, fordert auch aus umweltpolitischen Überlegungen heraus ein schnelles Umdenken der politisch Verantwortlichen.

„Schließlich kann es kaum als ökologisch sinnvoll gesehen werden, wenn der Sanitär-Handwerker zur Reparatur eines Wasserhahns einen absurd großen Anfahrtsweg in Kauf zu nehmen hat, den der Kunde am Ende bezahlen soll“, sagt Lietz.

Die Frage nach der möglichen Bebauung des Schafhaus-Gebietes ist, wie berichtet, immer noch nicht geklärt, weil die Umfahrungsregelung dazu auch noch offen ist. Die Pläne der Stadtverwaltung, die kürzlich vorgelegt wurden, hatten ein geteiltes Echo gefunden. Es gab auch Stimmen, die eine Nachbesserung forderten.