Quelle: Unbekannt

Der illegale Tiertransport, der in der Nacht auf Mittwoch von der Polizei gestoppt wurde, hat bei den geretteten Hundewelpen und Katzenbabys Spuren hinterlassen. Viele Vierbeiner sind krank, vier sind mittlerweile verstorben, hat das Tierheim Stuttgart gestern mitgeteilt.

StuttgartMehr als 100 Hundewelpen und Katzenbabys hat das Tierheim Stuttgart in Botnang in der Nacht auf Mittwoch aufgenommen, die bei einer Polizeikontrolle im Laderaum eines Transporters entdeckt wurden. Sie sollten aus der Slowakei nach Spanien gebracht werden, waren jedoch zu jung für solch eine lange Reise und die entsprechenden EU-Impfpässe gefälscht.

Auch gestern hatte Tierheimleiterin Marion Wünn keine guten Neuigkeiten. Mittlerweile habe man vier Todesfälle zu beklagen – zwei Katzen und zwei Hunde. „Nun warten wir auf die Untersuchungsergebnisse vom Veterinäramt und hoffen, dass keine Seuche dahintersteckt.“ Sie rechne nächste Woche mit einer Rückmeldung. „Dann wissen wir mehr.“ Das Amt würde zudem auf Hochtouren daran arbeiten, dass die Tiere ihrem Züchter endgültig entzogen werden. „Wenigstens das lässt uns aufatmen.“ Sollte sich die Behörde durchsetzen, stehe einer Vermittlung grundsätzlich nichts mehr im Weg.

Dennoch bittet Wünn die Tierfreunde um etwas Geduld. „Es hat bereits Anfragen gegeben, wir geben sie aber erst ab, wenn alle fit sind.“ Daran sei frühestens in vier bis fünf Wochen zu denken. „Wir blocken jede Anfrage ab. Die Leute meinen es zwar gut, aber belasten uns damit zusätzlich.“ Dass der Großteil der Tiere – fast alle Rassen sind vertreten – kein neues zu Hause findet, sei eher unwahrscheinlich. „Welpen sind in der Regel alle schnell und leicht vermittelbar.“ Das Problem sei jedoch, dass dadurch die ausgewachsenen Hunde auf der Strecke bleiben. „Traurig, aber wahr.“

Aufgrund des jüngsten Vorfalls hat auch die Tierschutzorganisation TASSO vor dem illegalen Geschäft mit den Welpen gewarnt. Schnäppchenpreise seien ein Hinweis auf unseriösen Handel – sowohl mit Rassehunden als auch mit Mischlingen. „Meist stammen die Tiere aus Osteuropa, wo sie unter tierschutzwidrigen Bedingungen gezüchtet werden“, sagt Mike Ruckelshaus, bei TASSO für den Tierschutz zuständig. „Die Hundemütter, die als Gebärmaschinen missbraucht werden, und die Deckrüden leben in Verschlägen ohne jegliche menschliche Zuwendung.“ Die Welpen würden viel zu früh, nach vier bis sechs Wochen von ihnen getrennt.“ Dadurch sei das Immunsystem geschwächt. Auf Impfungen und Parasitenbehandlungen würde häufig auch verzichtet. „Wenn die Tiere nach einem anstrengenden Transport am Bestimmungsort ankommen, sind sie meistens ernsthaft krank.“