Foto: Kaul - Kaul

Die Betreiber des Biergartens am Max-Eyth-See sind genervt: Jeden Morgen müssen sie Müll vom Gelände räumen, weil hier nachts gefeiert wird.

Hofen Wenn Arno und Manfred Kaul morgens auf die Halbinsel am Max-Eyth-See kommen, haben die Betreiber des dortigen Biergartens gemischte Gefühle. Was wurde in der vergangenen Nacht beschädigt? Liegt viel Müll auf der Halbinsel? Müssen Bänke oder Tische ersetzt oder repariert werden? Insbesondere in den Sommermonaten werden hier nachts Partys gefeiert. Die Überbleibsel wie leere Glasflaschen, Verpackungsmüll oder Zigarettenkippen sind noch am nächsten Morgen zu sehen. Für deren Entsorgung sind zwangsläufig die Betreiber und Mitarbeiter des Biergartens zuständig, möchten sie doch ihren Gästen ein sauberes Ambiente mit gepflegtem Mobiliar bieten.
Illegale Partys auf der Halbinsel
Kauls haben das Hausrecht auf der Halbinsel, sind jedoch verpflichtet, das Gelände nicht mit Musik zu beschallen und eine Stunde nach Sonnenuntergang zu schließen. „Wir verlassen den Biergarten im Sommer gegen 22 Uhr, drehen dann noch eine Runde über die Halbinsel“, sagte Arno Kaul, als er in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats Mühlhausen das Gremium über die Probleme in Kenntnis setzte. Kurze Zeit später beginnen die illegalen Partys auf dem Gelände. „In den letzten drei Jahren haben Vandalismus und Partymüll zugenommen“, sagte Arno Kaul. Aus diesem Grund verbringen die Betreiber – Vater Manfred und Sohn Arno – oder die Mitarbeiter etwa ein bis zwei Stunden pro Tag damit, Müll zu entsorgen, Bänke, Blumenkübel, Tische oder auch demolierte Fahrradständer zu reparieren. Einige Male wurde auch schon versucht einzubrechen. „Die entstandenen Schäden lassen sich in Geld nur schwer aufwiegen, ein großer Teil ist schlichtweg unsere Arbeitszeit“, sagte Arno Kaul. Doch nicht nur der Müll und die Sachbeschädigungen seien problematisch. „Die beliebteste Fläche für Partys grenzt an ein Vogelschutzgebiet“, sagte Manfred Kaul. Die Tiere würden durch den Lärm folglich gestört.
Für die Betreiber des Biergartens wäre außerdem eine baurechtliche Genehmigung wichtig. „Wir können derzeit den Sandstrand nicht nutzen, müssen die Fläche aber reinigen, ohne aber wirtschaftlich davon profitieren zu können“, sagte Arno Kaul.
Um der Lage bezüglich nächtlicher Feiern, ausgiebiger Grillfeste und der zunehmenden Vermüllung rund um den Max-Eyth-See Herr zu werden, plant das Garten-, Friedhofs- und Forstamt – wie berichtet – Schilder aufzustellen. Ob diese Maßnahmen ausreichen, wenn die Einhaltung der Regeln nicht kontrolliert wird, stellt der Bezirksbeirat Mühlhausen infrage.
Mehr Kontrollen notwendig
„Das Gebiet wird zu jeder Tages- und Nachtzeit genutzt, weil man genau weiß, dass niemand kontrolliert“, sagte Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann.
Zwar seien Mitarbeiter des Ordnungsamts hin und wieder vor Ort, aber eben nicht nachts, wo die Sachbeschädigungen entstehen, sagte Arno Kaul. Für einen höheren „Kontrolldruck“, denkbar sei auch die Polizei zu informieren, sprach sich auch CDU-Stadtrat Markus Reiners aus. Diskutiert wurde im Gremium auch, ob man die Halbinsel nicht absperren könnte. Zumindest habe ein Gitter eine abschreckende Wirkung, wenn auch nicht ausgeschlossen werden könne, dass über den Zaun oder das Gitter gesprungen würde, sagte Bohlmann. Insgesamt sorge der Vandalismus aus seiner Sicht für ein schlechtes Bild der Stadt, wenn mit Naherholungsgebieten derart umgegangen werde.Text