An dieser Kreuzung Am Weidenbrunnen Ecke Veitstraße gab es kürzlich einen Unfall. Anwohner haben den Verkehr gezählt. Foto: Frey - Frey

In der Straße „Am Weidenbrunnen“ gibt es Verkehrsprobleme: Zahlreiche Autofahrer missachten die Anliegerstraße Veitstraße. Dadurch gibt es viel Schleichverkehr. Anwohner haben eine Verkehrszählung gemacht und dem Bezirksamt geschickt.

Mühlhausen Vor wenigen Wochen ist die Bürgerbeteiligung gestartet für den Verkehrsstrukturplan in Mühlhausen. Dabei sollen die Probleme des Ortes aufgenommen werden. Ein Punkt ist es auch, Lösungen zu finden im Bereich des Schafhauses, in dem eine Wohnbebauung geplant ist. Gerade dort gibt es Verkehrsprobleme, wie Anwohner Stefan Betsch einmal mehr aufmerksam macht. Ende Oktober gab es nach Angaben von Polizeisprecher Stephan Widmann einen Unfall mit einer Vorfahrtsverletzung an der Kreuzung Weidenbrunnen/Veitstraße. Ein Autofahrer wollte geradeaus in die Veitstraße fahren. Im Kreuzungsbereich ist er mit einem Fahrradfahrerin zusammengestoßen, die die Straße Am Weidenbrunnen gefahren ist und Vorfahrt hatte. Die 28-jährige Fahrradfahrerin wurde leicht verletzt. Sie kam mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus. Der Schaden betrug rund 5000 Euro.

Nicht nur solcherlei Unfälle machen den Anwohnern Sorgen. Sondern Autofahrer, die vom Sonnenhof kommend in die Veitstraße einbiegen und keine Anlieger sind. Die Veitstraße ist Anliegerstraße. Betsch und Anwohnerin Ulrike Schleicher haben Ende November Verkehrszählungen in dem Bereich gemacht in Zeiten, in denen ihre Kinder zur Schule gehen. Sie sehen die Kinder in der Veitstraße gefährdet. Sie haben am 27. November den Autoverkehr zwischen 7.25 Uhr bis 8.25 Uhr gezählt.

Betsch zieht daraus folgendes Fazit: Insgesamt kamen 123 Fahrzeuge aus Richtung Sonnenhof/Aldingen (Anliegerstraße). Mehr als die Hälfte davon fährt über die Anliegerstraße Veitstraße weiter. Damit fährt eine beträchtliche Anzahl an Fahrzeugen von dort in das Schafhausgebiet, wohin die neuen Bewohner selbst fahren sollen. Insgesamt 164 Fahrzeuge befuhren die Veitstraße in beiden Richtungen. Es gibt eine beträchtliche Anzahl an Fahrzeugen, die stadtauswärts in Richtung Kornwestheim fährt. „Dies ist eine Erklärung dafür, warum ab 16 Uhr nachmittags innerorts in der „alten“ Aldinger Straße ein oft größerer Rückstau an der Ampel stattfindet als morgens. Die Anzahl der Fahrzeuge, die über die Veitstraße rechts in den Meierberg abbiegen, ist groß, vor allem, wenn Richtung Mönchfeld weitergefahren wird. Auch diese Zahl wurde hier nicht erhoben“, so Betsch. Eine Zählung des gesamten Berufsverkehrs ab 6 Uhr bis 9 Uhr würde eine weitaus höhere Zahl ergeben, da bereits in den frühen Morgenstunden am Sonnenhof reger Verkehr herrscht, so Betsch.

Betsch hat Verständnis für Autofahrer, die nach Stuttgart pendeln, doch keines für diejenigen, die durch Anliegerstraßen fahren – und das schnell und zur Gefahr für die Schulkinder werden. Wer die Veitstraße befährt, weiß, dass dort Fahrbahnerhebungen gebaut wurden, um den Verkehr zu verlangsamen.

Die Anwohner fordern eine Kontrolle der Anliegerregelung. „Viele Fahrer, vor allem die, die lange warten müssen, bis sie über die Kreuzung fahren können, fahren mit einer sichtlich hohen Geschwindigkeit in die Veitstraße ein. Um dem erstaunlich hohen Verkehrsaufkommen bergauf auszuweichen, wird dann oft noch der Gehweg mitbenutzt“, so Betsch. Der Überweg am Friedhof sei vor allem für Kinder schwer einzusehen und die Erhöhungen dort seien nicht nur für Geländewagen kaum ein Hindernis. Besonders prekär sei auch der Spielstraßenbereich an der Veitskapelle und die Fahrten durch die Palmstraße mit hoher Geschwindigkeit, so Betsch. Er sieht das Problem in der langen Rotphase der Ampel an der Aldinger Straße. „Diese zwingt viele, die wildesten Auswege durch den Ortskern zu suchen oder eben von vorne herein die Route Veitstraße/Meierberg zu benutzen“, so Betsch.

Auch die Straße zum Sonnenhof sei für Fußgänger zu Stoßzeiten lebensgefährlich, kritisiert der Anwohner, der auf eine schnelle Lösung hofft. Eine geplanten Umfahrung und Erschließung des Schafhaus-Gebietes über eine extra Straße von der Aldinger Straße aus, sieht der Anwohner als unpragmatisch an, da jetzt schon die Pendler im Schafhaus-Gebiet sich bewegten. „Die Neubürger werden Sie kaum zwingen können, dort hinzufahren und sich in die Schlange einzureihen, wenn es durch Mühlhausen schneller geht. Eine Schließung der Straße zum Sonnenhof wird mit den Firmen dort nicht zu machen sein und würde das Chaos insgesamt wohl nur vergrößern“, so Betsch.