Wie es mit dem Rettungszentrum weitergeht, ob es saniert oder abgerissen und neu gebaut werden muss, ist noch unklar, da es einen Gutachterstreit gibt. Foto: Frey - Frey

Die DLRG-Rettungswache ist vor zwei Jahren durch das Hochwasser der defekten Schleuse überschwemmt worden. Doch immer noch ist die Schadensssumme unklar und offen, ob die Rettungswache saniert werden kann. Der Grund: Es gibt einen Gutachterstreit.

Hofen Während in Mühlhausen nach der Flutwelle des Feuerbachs vom 7. Juni kürzlich noch die Trocknungsarbeiten im Gange waren, wie etwa im Historischen Rathaus im Keller, gibt es in Hofen bei der DLRG auch noch kein Ergebnis, was den Schaden betrifft, der sich vor zwei Jahren an der Schleuse ereignet hat. „Mit den Gutachtern und Juristen haben wir Stillstand erreicht“, sagt Einsatzleiter Thomas Ruhland von der DLRG Hofen. Bei der Flutwelle in Mühlhausen durch den Feuerbach wurde die DLRG auch alarmiert und war bereit mit einer Tauchergruppe in der DLRG-Station und einer auf der Feuerwache Bad Cannstatt. „Zum Glück gab es nur Sachschaden und keine Personen, die im Wasser in Gefahr waren. Bei uns blieb alles trocken“, sagt Ruhland.

Doch der eigene Schaden drückt noch. „Die zähen Diskussionen laufen zwischen unserer Elementarschadenversicherung, deren Rückversicherer und den unterschiedlichen Gutachtern ab. Dem WSA kann auch zwei Jahre später keine detaillierte Schadenssumme genannt werden. Ein Trauerspiel der deutschen Versicherungsadminstration“, sagt Ruhland. Und so arbeitet die DLRG derzeit: „Wir leben weiter in einer halben Rettungswache, mit einem WC/Duschcontainer auf dem Hof.“Zu den Fahrzeugen: Was den Gerätewagen Wasserrettung betrifft, so plant das Land die Ersatzbeschaffung auf Frühjahr 2019. Bei den Lastwagen wird zur Zeit ein LKW vom DRK genutzt. Ein Ersatz ist für Herbst 2018 vom Land angekündigt. Was die zwei Krankenwagen betrifft: Der Bund hat weiterhin keinen Zeitplan für eine Ersatzbeschaffung. Aktuell haben wir ein Fahrzeug vom DRK, so Ruhland. Die beiden reparierten Fahrzeuge Bootsgruppenfahrzeug und Gerätewagen Sanitär sind im Dienst. Der Mannschaftsstransportwagen: „ Wir haben einen 20 Jahre altes Fahrzeug 2016 gekauft und nutzen es.“

Ruhland resümiert: „Die Situation ist nicht toll, aber wir sind in der Lage, mit Einschränkungen alle unsere Aufgaben zu erfüllen.“ Anfang des Jahres war eine Übergangszahlung für einen Container von der Versicherung eingestellt worden. Die DLRG hatte sich einen eigenen gekauft. Ende 2017 hatte die Versicherung die Übergangsleistungen ohne Begründung eingestellt. So hatte die DLRG aus Eigenmitteln Dusch- und WC-Container gekauft. Den Container hatte die DLRG April 2017 bekommen. Anfang Dezember 2017 sei er abgeholt worden. Eine Begründung zur Einstellung der Zahlung habe es bisher nicht gegeben. „Der Justiziar und der Landesverband der DLRG kümmern sich darum“, so Ruhland. Der Einsatzbetrieb müsse weitergehen. Beim Gebäude sei noch alles offen. Es sei noch keine Schadenshöhe ermittelt worden. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt habe damit nichts zu tun. Es wartet auf die Schadenshöhe, um zu prüfen.

Gutachten nicht akzeptiert

Das Gutachten vom Dezember 2016 habe die DLRG nicht akzeptiert, weil bekannte Punkte des Statikers nicht darin aufgeführt worden seien, so Ruhland. Es gebe keine Aussage zur Standsicherheit des Gebäudes. Das zweite Gutachten sei bislang noch nicht erstellt. Im November 2017 sei ein Gutachter dagewesen, so Ruhland, aber es sei noch nicht schriftlich vorgelegt worden. Die DLRG sei in Wartestellung. „Alles in allem ist es sehr unbefriedigend und sehr demotivierend, da bis heute die unendlichen Runden mit Gutachter, Versicherer und Ermittlung der Summe des Gebäudeschadens nicht abgeschlossen sind.“

Im Rettungszentrum in Hofen sind seit dem Hochwasser vor zwei Jahren die Sanitärbereiche nicht nutzbar. Im Gebäude habe sich der Boden gesenkt, Schränke stünden schief, sagt Ruhland. Deshalb seien 2016 Metallstützen eingebaut worden zur Absicherung der Statik. Wie lange sich die Schadensklärung noch hinziehen wird, bleibt unklar.