Feuerwehr und Technisches Hilfswerk waren im August am See, um dort den Sauerstoffgehalt zu verbessern. Foto: SDMG - SDMG

Am Max-Eyth-See herrscht noch immer Blaualgen-Alarm. In den letzten Wochen konnten THW und Feuerwehr ein schlimmeres Fischsterben durch ihre Einsätze verhindern.

HofenDer heiße Sommer hat auch die Seen mit Fischen in Stress gebracht. Auch das Algen- und Blaualgenproblem hat wochenlang die Schlagzeilen bestimmt. In einer ersten Zwischenbilanz des Sommers erklärt Alexander Gass vom Tiefbauamt, dass die Stadt mit einem blauen Auge davongekommen ist.

Allerdings: Am Max-Eyth-See herrscht derzeit noch immer Blaualgen-Alarm. Das bedeutet, dass Mensch und Tier den Kontakt mit dem Wasser vermeiden sollten wegen dieser giftigen Baktern.

Neun Tage waren bislang die Hilfskräfte von Feuerwehr und überwiegend das Technische Hilfswerk in diesem Sommer im Einsatz, um für mehr Sauerstoff im See zu sorgen und ein größeres Fischsterben zu verhindern. Anfang August hatte es erste tote Fische am Ufer der renaturierten Zone gegeben. Daraufhin starteten die ersten Einsätze: Die Feuerwehr war zuerst vor Ort und pumpte Wasser in den See. Sie wurde dann vom Technischen Hilfswerk abgelöst, welche mit besonderen Pumpen im Einsatz waren, die direkt unter Wasser den Sauerstauff einbrachten. In der Folge war dann das Technische Hilfswerk Stuttgart im Einsatz.

„Durch das intensive Monitoring meiner Kollegen konnten wir das THW rechtzeitig um Hilfe bitten. Durch den Einsatz des THWs konnten wir sicherlich schlimmeres verhindern“, sagt Gass. Am 2. August fingen die Einsätze an, der letzte war am 28. August. Die Einsätze werden seinen Angaben zufolge aus dem Gewässerunterhaltungsbudget bezahlt. Den finanziellen Aufwand könne er derzeit noch nicht abschätzen. „Es liegen noch keine Rechnungen vor.“ Gass hofft, dass in diesem Jahr keine weiteren Einsätze mehr notwendig sind. Doch die Gefahr sei noch nicht gebannt. Im Jahr 2015 musste die Stadt im November noch eine kleinere Stützaktion durchführen. Bei den Einsätzen spielen mehrere Faktoren zusammen: Die Rahmenbedingungen (Flachwassersee mit hoher Verfügbarkeit von Nährstoffen im Wasserkörper und im Sediment, kaum Wasserzulauf, und so weiter) können bei entsprechenden Wetterlagen eine Algenblüte begünstigen. Gibt es sehr viele Algen und brechen diese aufgrund eines Wetterumschwungs zusammen, wird der Sauerstoff im Wasserkörper innerhalb von wenigen Stunden verbraucht.

„Hohe Temperaturen am Tag und bei Nacht, wie wir sie zu dieser Zeit hatten, begünstigen diesen Effekt. Dann kann der Wasserkörper weniger Sauerstoff aufnehmen“, so Gass. Der See wird immer noch intensiv überwacht. „Die Sauerstoffwerte haben sich auf einem stabilen guten Niveau eingependelt“, so Gass. Der Limnologe hat Ende August noch einmal Wasserproben genommen. Die Situation habe sich schon etwas entspannt. Allerdings seien die Werte noch erhöht. Deshalb bleibe die Warnung vorsorglich noch bestehen. Ob es schon Erkenntnisse gibt, was das renaturierte Ufer betrifft, ob da Änderungen in der Bepflanzung respektive Bestückung des Wassers mit Wasserpflanzen geplant ist, dazu kann die Stadt noch nichts sagen. „Das Monitoring unseres Limnologen läuft noch. Er wird zum Jahresende wieder einen Bericht fertigen. Dieser wird sicherlich auch wieder Möglichkeiten aufzeigen, wie wir die Situation verbessern können.“

Zur Einschätzung des Sommers für den See erklärt Gass: „In diesem Jahr hatten wir seit April überwiegend schönes Wetter. Zusätzlich gab es eine lange Schönwetterphase mit sehr hohen Temperaturen im Sommer. Dies führte bundesweit in Seen und Gewässern zu kritische Sauerstoffwerten. Wir konnten durch ein intensives Monitoring und unsere Maßnahmen den See stabilisieren. So gesehen, sind wir sicher mit einem blauen Auge davon gekommen.“ Hans-Hermann Schock, Vorsitzender des Württembergischen Anglervereins, erklärte auf Nachfrage, dass die Einsätze am See ein größeres Fischsterben verhindert haben.