Auch in Freiberg soll es einen Ganztagsangebot geben. Foto: Schumacher - Schumacher

Die Stadt will nun auf Bitten der Eltern deren Wünsche erfüllen auf Ganztagesbetrieb an der Hoover-Schule in Freiberg.

FreibergSeit Monaten wird über Ganztagesangebote für Grundschüler an der Herbert-Hoover-Schule am Standort Freiberg diskutiert. Der Grund: ein langer Schulweg von Freiberg nach Mönchfeld sei den Kindern nicht zumutbar, so der Protest von Seiten der Eltern. Die Stadt hat nun Fragen eines interfraktionellen Antrags zum Ganztagesangebot beantwortet.

In Abstimmung mit der Schule soll mit dem Träger des Ganztagsangebots auch am Standort der einzügigen Außenstelle in Freiberg ein Ganztagsangebot eingerichtet werden, kündigt Oberbürgermeister Fritz Kuhn an. Was eine Verbesserung der Bustransporte von Freiberg zur Mönchfeldschule betrifft, so gab es hier keine Weiterentwicklungen: So sei die Einführung eines gesonderten Schulbusses zwischen Freiberg und Mönchfeld sowie das Fahren einer zusätzlichen Schleife laut SSB zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.

OB Kuhn schreibt in seiner Antwort, dass dies auch ein Präzedenzfall sei im Widerspruch zur breiten Forderung nach mehr Bewegung für die Grundschulkinder. Zudem verweist er auf das Scool-Abo und weitere Angebote für Eltern geringerer Einkünfte. Wie berichtet, war der lange Schulweg von den Eltern problematisiert worden. Denn durch die Zusammenlegung der beiden Standorte gibt es an der Grundschule in Freiberg seit dem neuen Schuljahr ein Halbtagesangebot; in Mönchfeld wird eine ganztätige Betreuung angeboten. Dies hat zur Folge, dass Freiberger Schüler, die eine Ganztagsschule besuchen möchten, sich auf den Weg nach Mönchfeld machen müssen. Umgekehrt müssen Kinder aus Mönchfeld, die das halbtägige Angebot wahrnehmen wollen, nach Freiberg. Der Hintergrund: Der Standort Mönchfeld soll zur Grundschule mit Ganztagesangebot ausgebaut werden, Freiberg ist als Außenstelle gedacht. Hier soll der Schwerpunkt künftig auf die Gemeinschaftsschule sowie das Gymnasium gelegt werden. Viele Freiberger Eltern wollen ihre Kinder lieber zur nahegelegenen Schule in Freiberg schicken. Das hat unterschiedliche Folgen. Einerseits nehmen Kinder, die eigentlich eine ganztägige Betreuung benötigen, nun das Halbtagesangebot an. Auch gab es laut Schulleiterin Miriam Brune für die Klasse in Freiberg zu viele Anmeldungen. Deshalb hätten Freiberger Schüler auf anderen Schulen angemeldet werden müssen. Knut Vollmer vom Caritasverband, er ist als Träger des Schulzentrums für die ganztägige Betreuung zuständig, machte klar, dass es eine Fehlannahme war, dass die Freiberger nach Mönchfeld gehen.

Die Wünsche der Eltern

Die Stadtverwaltung hat bezogen auf die Stadtteile Zahlen vorgelegt. In Freiberg haben 38 Prozent der Eltern einen Ganztagswunsch und 18 Prozent den Wunsch nach flexibler Betreuung, 25 Prozent einen Halbtagswunsch. In Mönchfeld haben 53 Prozent einen Ganztageswunsch und 10 Prozent den Wunsch nach flexibler Betreuung sowie 13 Prozent einen Halbtagswunsch. Im Grundschulbezirk Herbert-Hoover, der Freiberg und Mönchfeld umfasst, haben 44 Prozent einen Ganztagswunsch, 14 Prozent wollen flexible Betreuung und 20 Prozent eine Halbtagsbetreuung