Der Kelterplatz soll ab 2019 neu gestaltet werden. Der Gemeinderat hat Gelder bereitgestellt. Dabei wird auch das Umfeld des Platzes mitgestaltet und sollen laut Verwaltung fünf Parkplätze weniger vorhanden sein. Anwohner hoffen, dass möglichst viele Parkplätze bleiben. Fotos: Frey Quelle: Unbekannt

Im Streit um den Erhalt der Parkplätze am Kelterplatz im Zuge der kommenden Sanierung des Platzes sucht die Stadt nach einem Kompromiss mit den Anwohnern. Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann hat in Abstimmung mit den betroffenen Ämtern den Anwohnern geschrieben. So sollen nochmals die Parkplätze beim Friseur näher betrachtet werden, erklärt Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann.

Von Iris Frey

„Grundsätzlich sind wir bestrebt, alle Hinweise und Anforderungen in die Planungen mit einfließen zu lassen, wenn es die Rahmenbedingungen zulassen“, schreibt Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann in seinem Brief an die Anwohner. Bei den von Anwohner Thomas Nieter genannten 13 Parkplätzen handele es sich nicht alles um offizielle Parkplätze, so Bohlmann. Bei der künftigen Umgestaltung sollen fünf Parkplätze nach der Sanierung des Platzes möglicherweise weniger vorhanden sein. Bohlmann erklärt, die Verwaltung will die drei Parkplätze vor dem Friseur nochmals anschauen. Er macht auch aufmerksam, dass die Parkplätze am Kelterplatz weggenommen werden, um den Platz zu öffnen auch für andere Aktivitäten.

„Die Stadtverwaltung, sowie das beauftragte Planungsbüro g2-Landschaftsarchitekten, haben sich im Rahmen der Planungen zum Kelterplatz intensiv mit der Fragestellung des ruhenden Verkehrs auseinandergesetzt. Dabei ist zu beachten, dass das Parkplatzangebot im öffentlichen Raum nur eine von sehr vielen, sich teilweise widersprechenden Anforderungen an den zukünftigen Kelterplatz darstellt“, schreibt Bohlmann.

Der Ortskern Hofen sei grundsätzlich nicht auf eine prosperierende Ausweitung ausgelegt. Unabhängig vom Kelterplatz sei der gesamte Ortskern durch seine historische Bedeutung und dörfliche Wohnmöglichkeit nicht für einen wachsenden Autozuwachs geeignet, weder könnten zusätzliche Straßen gebaut, noch Parkplätze kreiert werden, so Bohlmann. So könne aus Sicht der Stadtverwaltung auch nur das derzeitig vorhandene offizielle Parkplatzangebot maßgebend für eine Parkplatzbilanz sein. Wenn dieses zugrunde gelegt werde, dann ergebe sich, aufgrund der aktuell vorliegenden Vorplanung, eine Parkplatzbilanz von minus fünf Parkplätzen, nicht wie von Nieter vermutet, 13 weniger, so Bohlmann. Im Hinblick auf den zu erwartenden Mehrwert durch die Umgestaltung des Kelterplatzes sei dies, aus Sicht der Stadtverwaltung, vertretbar, so der Bezirksvorsteher. Es bestehe grundsätzlich kein Rechtsanspruch auf einen kostenlosen Parkplatz im öffentlichen Straßenraum in unmittelbarer Nähe zum Wohnort. Insbesondere bestehe kein Anspruch, regelmäßig die geltende Verkehrs- und Parkregelung zu missachten, weil ein Parkplatzmangel herrsche, erklärt der Bezirksvorsteher weiter. Auch erläutert er, dass zur Erreichung der Planungsziele es nicht möglich sei, die Umgestaltung nur auf die Grünanlage zu beschränken und den öffentlichen Verkehrsraum im Bestand zu belassen. Insbesondere die vom Bezirk gewünschten größeren ebenen Flächen für Veranstaltungen lassen sich nur realisieren, wenn auch der Straßenraum mit angepasst wird.

Die Stadt will sich auf die dargestellten Bereiche zum Parken beschränken. Dabei werden zwei Parkplätze vor der Fahrschule erhalten bleiben, es fallen dagegen die vier Parkplätze vor und nahe des Friseurladens weg, weil ein wichtiger Schwerpunkt des Siegerentwurfes auf der Belebung des gesamten Platzareals fußt“, so Bohlmann. Wenn auf Dauer an dieser Stelle keine Belebung durch Gastronomie oder anderer Aufenthaltsmöglichkeit realisierbar oder gewünscht ist, dann müsse vor der endgültigen Fertigstellung nochmals darüber beraten werden.

„Ich werde dazu den Kontakt mit dem Inhaber des Friseurgeschäftes und der Firma Mühleisen aufnehmen“, so Bohlmann. Baubeginn ist frühestens im Jahr 2019 vorgesehen. „Wir werden vor Beginn der Bauarbeiten die Anwohner, im Rahmen einer weiteren Infoveranstaltung, über die Ausführungsplanung und die Zeitstufenliste der Arbeiten informieren“, so Bohlmann. Auch wollten die Anwohner wissen, ob Birken gepflanzt werden müssen. Dies verneint Bohlmann. Welche andere Baumart verwendet wird, solle noch festgelegt werden. Anwohner Nieter hofft, dass über die Parkplätze vor dem Friseurladen nochmals nachgedacht wird und auf die Anwohner Rücksicht genommen werde.