(erg) - Trotz trübem Wetter verbrachte die Klasse 9c des Zeppelin-Gymnasiums ihre erste Unterrichtsstunde im Freien. Mit Müllzange und Eimer ausgerüstet sammelten sie gestern rund um das Schulgelände Müll auf. Anschließend verschönerten sie die Neckarstraße mit selbst gebastelten Schildern und machten auf das Müll-Problem aufmerksam. Denn täglich sammelt sich unachtsam weggeworfener Abfall vor der Schule. 9.5 Trump Mediaeval „Machen Sie das Zuhause auch?“ stand es auf dem Schild von Anna und Dajtina, das sie, gut sichtbar für Autofahrer, an der Straße anbrachten. Die Neuntklässlerinnen wollten damit Passanten anregen, die Straße sauber zu halten und den Abfall nicht achtlos hinzuwerfen. Die Schüler des Gymnasiums sind unzufrieden, denn bisher ist der Hofdienst dafür zuständig, den Grünstreifen vor der Schule sauber zu halten, auch wenn er sich nicht mehr auf dem Schulgelände befindet. Um ihre Reinigungsarbeiten künftig reduzieren zu können, ist ihre neue Strategie, die Passanten mit künstlerisch gestalteten Schildern zu informieren.

Gleichzeitig machten sie, unter der Leitung von Referendarin Annkatrin Liebig, eine groß angelegte Reinigungsaktion und holten dabei einiges an Müll aus den Gebüschen hervor. „Der Abfall vor dem Schulgelände sorgt seit einiger Zeit für Diskussionen“, sagt Liebig. Die Klasse 9c sei die richtige Truppe, um Worten Taten folgen zu lassen und die Müllfrage langfristig zu beantworten. Dabei durften sich die Schüler kreativ austoben. Zunächst wurden in der Klassengemeinschaft verschiedene Ideen gesammelt. Inspiration haben sie sich von der berühmten Schablonen-Malkunst des Straßenkünstlers Banksy geholt. „Wir wollen, dass die Schilder als Straßengalerie in der Neckarstraße erhalten bleiben“, so Liebig.

Die gestrige Sammlung bestätigte sie bereits in ihrem Vorhaben und motivierte die Schüler in ihrem Kunstprojekt. Denn die Ausbeute war umfangreich. Von Plastiktüten, Glasflaschen, Zigarettenschachteln bis zu Farbkanistern ist den Schülern viel Unrat in die Zange geraten. Schulleiter Holger zur Hausen gab der Gruppe seinen Beistand: „Es ist eine belebte Stelle am Stöckach. Gerade deswegen ist es wichtig, den Ort sauber und ansehnlich zu halten.“ Insbesondere im Sommer entstehe viel Müll durch die Parkbesucher, denn Viele laufen auf dem Weg in den Schlossgarten an der Schule vorbei.