Die Stadt plant weitere Maßnahmen für den Max-Eyth-See. Foto: Uli Nagel - Uli Nagel

Nach dem großen Fischsterben im September will die Stadt nun verschiedene Rettungsmaßnahmen einleiten. Der Gemeinderat und der Bezirksbeirat haben die Hilfen befürwortet.

HofenDer Max-Eyth-See hat in diesem Sommer mit dem großen Fischsterben angesichts plötzlichen Sauerstoffmangels für viel Wirbel gesorgt. Nun haben der Bezirksbeirat Mühlhausen und der Gemeinderat kurz vor Weihnachten erste Maßnahmen befürwortet, um die Wasserqualität im See zu verbessern. „Wir mussten im Sommer feststellen, dass die Maßnahmen nicht ausgereicht haben. Wir müssen deutlich mehr tun am See. So eine Situation wollen wir nicht mehr erleben“, erklärte Jürgen Mutz vom Tiefbauamt im Bezirksbeirat Mühlhausen.

Als Ursachen für das Fischsterben wurde von der Stadt die starke Algenblüte im August und der witterungsbedingte Zusammenbruch der Algenpopulation benannt, bei deren Absterben massiv Sauerstoff verbraucht wurde. So kam es zum plötzlichen Absinken des Sauerstoffgehaltes unter vier Milligramm pro Liter. Tonnenweise wurden tote Fische aus dem See geborgen. Auch der Fischbestand und die Blaualgentoxine hätten für eine mögliche Verschärfung der Situation gesorgt.

Maßnahmen kosten 1,3 Mio. Euro

Die Maßnahmen, die nun für 1,3 Millionen Euro beschlossen wurden, seien die Ergebnisse des Runden Tisches, so Mutz. Anne Heuring vom Tiefbauamt erklärte die Maßnahmen im einzelnen und auch nochmals die Sofortmaßnahmen während der Havarie. Sie verwies darauf, dass sich die Flachwasserzone schneller erwärmt und der See nur eine Wassertiefe von 2,30 Metern habe. Im Frühjahr sei der See sehr klar gewesen. Die Sonne habe bis zum Seegrund geschienen. Deshalb hätten sich mehr Wasserpflanzen gebildet. Die Algen hätten zugenommen. Es sei nicht mehr genug Sonnenlicht bis zum Seegrund gefallen und die Wasserpflanzen seien abgestorben, so Heuring. Trotz des Einsetzens der Pumpen seien die Sauerstoffwerte sehr niedrig gewesen. Ein Neckarzulauf würde das Algenwachstum fördern, erklärte Heuring. Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann erklärte, dass beim Runden Tisch am 20. November auch Bürgervereine dabei waren.

Jana Schuster (SPD) sprach sich für eine Prüfung aus, ob der See ausgehoben werden kann. Gloria Mangold (Freie Wähler) fragte, wie engmaschig die Phosphor- und Nitratwerte überprüft werden. Und Ortsobmann Jochen Brust fragte, woher der Phosphor komme. Mutz erklärte, dass über die Schaffung einer Wasserableitung in den Neckar mittels Kanal der Netze BW jederzeit Wasser in den See gepumpt werden könne. Das Frischwasser solle das ganze Jahr laufen. Die Entschlammung und mögliche Tieferlegung sei eine Möglichkeit und sehr umfangreich. Eine Trockenlegung würde zwei Jahre Bauzeit beanspruchen. Das müsse man abwägen, so Mutz. Heuring erklärte, dass der Phosphor vom Neckar komme. Er sei in den Sedimenten. Mit der Wasserableitung solle das nährstoffreiche Wasser abgeleitet werden.

Einmal im Monat werde das Wasser durch den Limnologen untersucht. Bohlmann sagte, es werde zeitnah abgelesen. „Wir bekommen auch Warnmeldungen aufs Handy, auch am Wochenende. Wenn es gefährlich ist, müssen wir die Düsen einschalten“, so Mutz

Mangold kritisierte, dass einmal monatlich zu selten sei. Mutz erklärte, dass geschaut werde, mit dem Gutachter, was nötig sei. Temperatur und Sauerstoff werde ständig gemessen. „Wir müssen uns noch entscheiden, welche Werte wir noch hinzunehmen.“

Johannes Jäger (SPD) sagte, er sei erschüttert, wie viele Fische gestorben seien. Er fragte, ob man es reduzieren solle. Das sei ein heikles Thema, so Mutz. Da sei man sich noch nicht zu 100 Prozent sicher. Deshalb werde ein Gutachten erstellt. Bohlmann erklärte, dass das mit dem Württembergischen Anglerverein besprochen werde. Mutz sagte, er sei sehr froh über den Anglerverein, dass er sich kümmere. Es gebe noch viele Fische im See, so Mutz. Johannes Schlichter (CDU) erklärte, er finde es toll, dass die Stadt so aktiv dran sei. Ob nicht auch Schwimmen im See möglich werde? Dem erteilte Mutz eine Absage, da könne er mittelfristig keine Hoffnungen machen. Da reiche die Wasserqualität nicht aus.