Der Bezirksbeirat Mühlhausen hat am Dienstagabend eine Resolution zu Car2go verabschiedet. Er fordert von der Stadt ein Alternativkonzepts angesichts der Eindämmung des Wirkungskreises. Foto: dpa Quelle: Unbekannt

(if) - Nachdem Car2go angekündigt hat, das Angebot in den Außenbezirken zu reduzieren und für die Nutzer ihres Angebots höhere Gebühren zu verlangen, hat der Bezirksbeirat Mühlhausen einstimmig eine Resolution verabschiedet.

Darin fordert er, dass die Stadtverwaltung berichten möge, welche Maßnahmen vorgesehen sind, um nach dem angekündigten Wegfall des Car2go-Angebotes zum 2. November ein adäquates E-Mobilitäts-Angebot für den Stadtbezirk Mühlhausen bereitzuhalten.

Erst vor wenigen Monaten, Ende März, hätten Car2go und Oberbürgermeister Fritz Kuhn zusätzlich zu den bereits etablierten Elektro-Smarts die Mercedes-Benz B-Klasse Electric Drive für Stuttgart präsentiert. Damit erhöhe sich die Car-Sharing-Flotte auf insgesamt 550 Elektrofahrzeuge, wird in der Resolution erklärt. Die Car-Sharing Angebote seien Teil des Aktionsplans „Nachhaltig mobil in Stuttgart“ und zudem Bestandteil des Maßnahmenplanes zur Reduzierung der Feinstaubbelastung. „Mehr Elektromobilität leistet einen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität in Stuttgart“, wird OB Kuhn in der Resolution zitiert. Dies habe er am 12. Oktober in einer Presseinformation der Landeshauptstadt Stuttgart erklärt anlässlich des Beginns der neuen Feinstaub-Periode. Kuhn habe erklärt: „Wir kämpfen weiter gegen jedes Mikrogramm.“

In der Resolution wird weiter erklärt, dass der intermodale Verkehr, das heißt vernetzte Verkehrsmittelangebote, ein Instrument zur Senkung der Umweltbelastung und Entlastung des Straßennetzes seien. Diese Vernetzung unterschiedlicher Verkehrsmittel und deren bequeme Zugänglichkeit für Bürgerinnen und Bürger habe entscheidende Bedeutung, macht der Bezirksbeirat deutlich. Der Rückzug des Car-Sharing-Anbieters Car2go ab dem 2. November im Stadtbezirk Mühlhausen stelle somit einen Einschnitt dar, stellt der Bezirksbeirat fest. Aus unternehmerischer Sicht sei die Entscheidung von Car2go nachvollziehbar, aber für die Bevölkerung auf dem Weg in die nachhaltige Mobilität in Stuttgart ein fatales negatives Zeichen, heißt es in der Resolution.

Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann erklärt dem Bezirksbeirat, dass die Elektroladestellen erhalten bleiben, es müsse aber mehr bezahlt werden im Außenbereich. Car2go-Kunden, die in den Außenbezirken Stuttgarts wohnen, hatten kürzlich Post erhalten, dass sich das Carsharing-Unternehmen auf das Kerngebiet, den „Kessel“ konzentrieren werde. Randgebiete wie Hedelfingen, Rohracker, Uhlbach, Mühlhausen, Hofen und Freiberg gehören nicht dazu. Das bedeutet: Kunden dürfen dort das gemietete Auto nicht endgültig abstellen und werden keine Fahrzeuge mehr angeboten bekommen. In Hedelfingens Bezirksbeirat hagelte es Proteste. Er hat eine Erklärung verabschiedet, dass der bebaute Bereich Hedelfingens weiter zum Car2go-Geschäftsbereich gehören solle. Auch die Grünen-Stadträte plädieren dafür, dass Stuttgart ein stadtweites Angebot hat (wir berichteten).