Von Edgar Rehberger

Seit Jahren sucht das Amt für Sport und Bewegung nach einer geeigneten Fläche für eine wettkampftaugliche BMX-Strecke. „Jetzt haben wir die nahezu optimale Lösung gefunden“, berichtet Martin Hampp: auf dem bisherigen Tennenplatz des VfR Cannstatt in der Burgholzstraße. Die Ausschreibung ist erfolgt. Im Mai soll mit dem Bau begonnen werden, der 150 bis 160 Tage dauern soll. „Läuft alles gut, ist die BMX-Strecke Mitte September fertig.“

„Dies ist ein großer Gewinn für den Stadtbezirk, die Stadt und den Olympiastützpunkt“, ist Hampp überzeugt. Denn die olympiataugliche Bahn soll nicht nur für den Spitzensport zur Verfügung stehen, sondern unter Aufsicht und Betreuung auch von Freizeitsportlern und Schulen genutzt werden können. In Deutschland gebe es keine ganzjährig nutzbare Trainingsmöglichkeit unter Wettkampfbedingungen für BMX-Sportler. Die Super-X-Strecke wird so gestaltet, dass sie den internationalen Standards des Weltradsportverbandes UCI entspricht.

Der BMX-Radsport hat sich in den letzten Jahren zu einer Schwerpunktsportart in Stuttgart entwickelt. Am Olympiastützpunkt Stuttgart trainieren unter Anleitung des Bundestrainers Simon Schierle zahlreiche deutsche Spitzenfahrer. Um für Großereignisse wie Weltmeisterschaften und Olympische Spiele optimal vorbereitet zu sein, fehlen deutschlandweit entsprechende Trainingsmöglichkeiten. Die neue BMX-Super-X-Strecke biete, so Hampp, optimale Voraussetzungen, die für Trainingszwecke bis ins höchste Niveau ausreiche. An keinem anderen Standort in Deutschland bestehe mit sechs Bundeskader- und 29 Landeskaderathleten eine vergleichbare Dichte im Bereich BMX-Sport.

Betrieben wird die Anlage von der BMX-Union Stuttgart. Das ist ein Zusammenschluss von 14 Vereinen aus dem erweiterten Großraum Stuttgart, die BMX-Sport im Abgebot haben. „Die BMX-Union sorgt für einen ordentlichen Ablauf des Betriebes.“ Unterstützt wird das Projekt auch vom Olympiastützpunkt, dem Württembergischen Radsportverband und dem Bund Deutscher Radfahrer. „Der Württembergische Radsportverband greift uns helfend unter die Arme“, führt Jochen Lessau, der zweite Vorsitzende der BMX-Union, aus. So soll eine dauerhafte Betreuung während der Öffnungszeiten gewährleistet sein. Denn die Strecke soll neben Leistungs- und Spitzensportlern auch von Stuttgarter Kindern und Jugendlichen unter Aufsicht genutzt werden können und damit ein weiteres Sport- und Freizeitangebot für die Bevölkerung darstellen. Der VfR Cannstatt ist mit der Umnutzung des nicht mehr benötigten Tennenplatzes einverstanden. Der Rasenplatz wird weiterhin genutzt. Die BMX-Sportler können die Umkleiden und sanitären Anlagen des VfR nutzen. Die ganze Anlage bleibt eingezäunt. Die BMX-Strecke erhält zwei Startrampen, acht und fünf Meter hoch, vier Geraden und drei 180-Grad-Steilwandkurven. Auf den Geraden befinden sich verschiedene Hindernisse mit verschiedenen technischen Ansprüchen. An der Anlage sind auch 150 Plätze für Zuschauer vorgesehen. Die Baugenehmigung liegt vor.

Die Kosten für die BMX-Super-X-Strecke liegen bei 1,03 Millionen Euro. Das Land beteiligt sich mit 283 000 Euro und der Bund mit 255 000 Euro finanziell am Projekt. Die Stadt muss 366 700 Euro zu den Baukosten beisteuern. Nach den Vorberatungen im Ausschuss für Umwelt und Technik und dem Bezirksbeirat Münster, stimmte der Verwaltungsausschuss gestern dem Bau zu.