Hier ist Wohnungsbau geplant. Doch zuvor fordern Bürger eine Umgehungstraße. Foto: Frey - Frey

Es gibt noch keine Lösung für eine Bebauung des Schafhaus-Gebiets in Mühlhausen. Die Stadt will erst einen Verkehrsstrukturplan für den Ort erstellen und dann sich um die Umgehungsstraße kümmern, die die Bürger fordern, als Bedingung für das Neubaugebiet.

Mühlhausen Seit Jahrzehnten gibt es in Mühlhausen Baupläne für das Schafhaus-Gebiet. So sollen dort laut Stadt rund 250 Wohnungen gebaut werden. Noch gibt es keine Lösung und damit keinen rechtsgültigen Bebauungsplan. Denn: Bewohner fordern als Bedingung für den Wohnungsbau und damit kommenden Mehrverkehr in das Gebiet eine Umfahrung des Bereichs. Immer wieder wurden dazu von der Verwaltung Pläne vorgelegt, die jedoch auf keine Zustimmung im Gemeinderat respektive den Ausschüssen trafen. Zuletzt waren im vergangenen Jahr Umfahrungspläne vorgelegt worden, die keine Zustimmung im Technikausschuss fanden. In Mühlhausen selbst ist deshalb immer noch offen, wie es mit dem Baugebiet Schafhaus weitergeht.

Erwin Grimme, persönlicher Referent von Baubürgermeister Peter Pätzold, erklärt auf Nachfrage, wie es um die Planungen im Schafhaus-Gebiet steht, ob nun die Verwaltung noch an einer neuen Umfahrungsvariante arbeitet: „Wir haben verschiedene Anfragen von Bürgern und auch dem BDS Mühlhausen im Dezember 2017 mitgeteilt, dass für die Erschließung des Schafhauses eine Gesamtbetrachtung durch einen Verkehrsstrukturplan für Mühlhausen notwendig ist.

Der Verkehrsstrukturplan wird von der Abteilung Verkehrsplanung bearbeitet. „Aus Kapazitätsgründen können sich die Kollegen von der Verkehrsplanung jedoch erst nach der Sommerpause mit dem Strukturplan auseinandersetzen“, so Grimme. Im Bezirksbeirat Mühlhausen war kürzlich erstmals über den Verkehrsstrukturplan für Mühlhausen gesprochen worden (wir berichteten).

Zuletzt hatte Baubürgermeister Peter Pätzold im Januar an den Bund der Selbstständigen in Mühlhausen geschrieben und auf die Anregungen von Philipp Degen zum Baugebiet Schafhaus geantwortet. Er hatte einmal mehr darauf verwiesen, dass die Erschließung des Baugebiets die zentrale Frage sei, die es zu klären gelte und die Stadt versuche hier eine gute, einvernehmliche Lösung zu finden. Pätzold hatte in dem Brief schon darauf verwiesen, dass das Thema Erschließung im Rahmen einer Gesamtbetrachtung eines Verkehrsstrukturplans für Mühlhausen diskutiert werden müsse.

Auch erklärte Pätzold, dass geprüft werde, ob die Friedhofserweiterungsfläche noch benötigt werde. Solange hier kein Ergebnis vorliege, könne über mögliche Erweiterungen keine Aussage gemacht werden, so Pätzold in seinem Schreiben. Im Juli vergangenen Jahres waren Pläne für eine Umfahrungsstraße im Technikausschuss vorgestellt worden.

Zuletzt hatte der BdS Mühlhausen vorgeschlagen, dass eine Ansiedlung von Industrie im unteren Bereich zwischen Aldinger Straße und Calendula Kräutergarten überlegt werden soll. Bedarf nach Flächen für Industrie und Handwerk gebe es in Mühlhausen, wie eine Umfrage des BdS ergeben hatte. Der Baubürgermeister äußerte sich zu dem Vorschlag in dem Antwortschreiben nicht.

In Hofen indes gibt es das Baugebiet der Mittleren Wohlfahrt. Hier sollte es im Mai noch eine genauere Betrachtung der Vorkommen von Eidechsen geben. Eine öffentliche Auslegung der Bebauungspläne hat noch nicht stattgefunden. Die Stadt indes kann noch keine Antworten auf die Anfragen von Gemeinderatsfraktionen zur Aktivierung von Wohnbaupotenzialen in Stuttgart machen sowie zur Schaffung von Wohnraum auf Bestandsflächen, wie es in einer Zwischennachricht von Oberbürgermeister Fritz Kuhn heißt.

Wie Arnold Maiwald vom Amt für Stadtplanung und –stadterneuerung auf Nachfrage erklärte, werde das Artenschutzgutachten gerade beauftragt. Mit einem Auslegungsbeschluss sei nicht vor Anfang 2019 zu rechnen, so Maiwald. Denn dem entsprechend müssten Ausgleichsflächen gefunden werden. Und da rechnet er nicht mit einem raschen Ergebnis. Das Gutachten zum Artenschutz erwartet Maiwald noch in diesem Jahr.