Symbolische Inbetriebnahme durch Harald Hauser, Netze BW, und Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Ost, Charlotta Eskilsson. Quelle: Unbekannt

Die Netze BW nahmen am Samstag den neuen Trinkwasserhochbehälter in der Nähe des Urachplatzes in Betrieb. Er versorgt 100 000 Menschen in den Neckarvororten und Stuttgart-Ost.

Stuttgart-OstEr ist der vielleicht wichtigste Knotenpunkt der anspruchsvollen Trinkwasserversorgung von Stuttgart: der neue Wasserhochbehälter „Kanonenweg“ zwischen Urachplatz und Ameisenbergstraße. Nach rund viereinhalb Jahren Bauzeit hat die Netze BW die neue Anlage am Samstag im Beisein von Lokalpolitikern und Anwohnern in Betrieb genommen. Die symbolische Inbetriebnahme nahmen Harald Hauser, Geschäftsführer der Netze BW Wasser GmbH, und Charlotta Eskilsson, die Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Ost, mittels einem gemeinsamen Knopfdruck vor. Insgesamt fassen die beiden Kammern des Behälters rund 7500 Kubikmeter – das entspricht etwa drei kompletten Olympia-Schwimmbecken voll Wasser. Aus dem Reservoir werden 100 000 Stuttgarterinnen und Stuttgarter – von Obertürkheim bis Münster und von Bad Cannstatt bis Stuttgart-Ost gespeist.

Mit dem Bau des neuen Hochbehälters hatte die Netze BW im Frühjahr 2015 begonnen und insgesamt rund 10,5 Millionen Euro investiert. „Diese Maßnahme war die wichtigste Investition in das Stuttgarter Wassernetz der vergangenen Jahre“, hob Harald Hauser bei der Einweihung hervor. Nach eingehender Prüfung hatte sich die Netze BW bereits Ende 2013 entschieden, die alten, unter Denkmalschutz stehenden Trinkwasser-Kammern aus den Jahren 1881 und 1926 nicht zu erneuern.

Ein Neubau im Bereich der freien Hangfläche auf dem Grundstück zwischen den bestehenden Kammern und dem Urachplatz stellte sich als die mit Abstand beste Lösung heraus. Der neue Baukörper – allein rund 750 Tonnen Stahl und über 3000 Kubikmeter Beton – wurde der Geländetopografie angepasst und nach Abschluss der Bauarbeiten bereits wieder komplett mit Erde abgedeckt und bepflanzt. Die alten Kammern sind inzwischen schon nicht mehr in Betrieb. Für die künftige Nutzung der Bauwerke und Flächen gibt es noch keine konkreten Pläne – zumindest nicht, was die Nutzung durch Menschen angeht.

Denn die Wiesen oberhalb der alten Kammern sollen ab dem kommenden Frühjahr von rund 20 Bienenvölkern besiedelt werden und sich in eine bunte, blühende Wiese verwandeln. „Wir wissen, dass wir Ihnen mit den Bauarbeiten mit viel Material auf engem Raum einiges zugemutet haben“, sagte Harald Hauser an die Anwohner gerichtet: „Das war sicher kein Zuckerschlecken, und wir freuen uns mit Ihnen, dass wir Sie jetzt voraussichtlich für lange Zeit nicht mehr behelligen müssen. Der neue Behälter soll wieder gut 100 Jahre halten. Solche langfristigen Planungen und Investitionen sind elementarer Teil der Verantwortung, die wir seit vielen Jahren für das Trinkwassernetz wahrnehmen.“ mk