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Im Zuge des Pfarrplans 2024 werden sich ab dem 1. Januar 2018 die Kirchengemeinden Lukas-Lutherhaus und Gaisburg im Stuttgarter Osten zusammenschließen. Da die Anzahl der Gemeindemitglieder und Pfarrer jährlich abnehme, sei laut Pfarrer Gerd Häußler eine Fusion sinnvoll, um neue Ideen und Projekte umzusetzen. Beispielsweise könnee es bald auch sonntagabends einen Gottesdienst geben.

Von Erdem Gökalp

Die Anzahl der Mitglieder der evangelischen und katholischen Kirche ist seit Jahren in einem ständigen Rückgang. Aktuell gehören rund 22 Millionen Menschen der Evangelischen Kirche in Deutschland an. Im Vergleich dazu waren es im Jahr 1990 noch ganze 29,4 Millionen. In Stuttgart reagiert die Evangelische Kirche nun mit einer Fusion zweier Gemeinden im Bezirk Ost. Die Kirchengemeinden Gaisburg und Lukas-Lutherhaus schließen sich ab 1. Januar 2018 zur „Evangelische Kirchengemeinde Stuttgart-Ost“ zusammen.

„Die Fusion wird nichts an unserem Angebot verändern“, sagt Pfarrer der Lukasgemeinde Gerd Häußler. Die Veränderungen werden zunächst nur in der Verwaltung vollzogen. So werde es ab Januar nur noch einen Kirchengemeinderat und einen Haushalt für beide Gemeinden geben. Darüber hinaus plane man in Zukunft mit neuem Elan, Projekte zu verwirklichen. „Wir haben einige Ideen, was wir neu machen wollen. Jedoch wird sich trotz der Veränderungen nichts an den funktionierenden Programmen ändern“, sagt der Pfarrer. Der Zusammenschluss lief für beide Seiten harmonisch ab. Die Gemeinderäte haben die Entscheidung einstimmig getroffen.

Die Fusion geht aus dem sogenannten Pfarrplan 2024 hervor. Dieser sieht einen Abbau von Pfarrstellen vor. Wie bei der Anzahl der Mitglieder nimmt auch die Anzahl der Pfarrer jährlich ab. Der Grund: „Wir erwarten, dass in den kommenden zehn Jahren viele Pfarrer in Rente gehen.“ Daher muss niemand gekündigt werden, sondern regelt sich das Problem von alleine. Damit trotz des Rückgangs genug Geistliche in jeder Region vorhanden sind, müsse man diese gleichmäßiger verteilen.

Eine Stelle muss jedoch tatsächlich abgebaut werden, nämlich die des Kirchenpflegers. Dieser ist für die Finanzen zuständig. „Da wir in Zukunft nur noch einen Haushalt haben, brauchen wir auch nur noch eine Stelle in der Finanzverwaltung“, sagt Pfarrer Häußler.

Mit dem Zusammenschluss wird es in der neuen Gemeinde Ost 4000 Mitglieder geben. Die große Gruppe soll gemeinsam daran arbeiten, in den nächsten fünf bis zehn Jahren unterschiedliche neue Schwerpunkte zu setzen. Laut Häußler soll es Veränderungen geben, die gezielt auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet sind. „Beispielsweise könnte man die Uhrzeiten der Gottesdienste verändern, sodass dieser zusätzlich Sonntagabend stattfinden kann.“

Im Laufe der Diskussion um die Fusion stand ebenfalls die Petrusgemeinde als zusätzlicher Partner zur Auswahl. „Sie wollten jedoch selbstständig bleiben“, so Häußler. Für die neue Gemeinde sei zudem bewusst der Name „Ost“ gewählt worden, um eine Bereitschaft zu zeigen, auch künftig neue Gemeinden aufzunehmen. Zudem passe die Lukas- und Gaisburggemeinde gut zu einander. „Es bestand schon immer eine enge Verbindung zwischen uns.“