Im Rahmen der 800-Jahr-Feier wurde am 22. August 1993 der Knollenbauchweg feierlich eingeweiht. Foto: foto: Rehberger - foto: Rehberger

1993 feierte der Stadtbezirk Münster Jubiläum. Die 800-Jahr-Feierlichkeiten gab es viele Veranstaltungen, unter anderem wurde der Knollenbauchweg eingeweiht. Erste urkundliche Erwähnung war jedoch 1192.

MünsterVor 25 Jahren feierte der kleinste Stuttgarter Stadtbezirk ganz groß, galt es doch, den 800. Geburtstag entsprechend zu würdigen. Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1192. Also war es genau genommen der 801. Geburtstag. Dies wurde allerdings erst 1990 festgestellt. Auf der Urkunde, auf der Staufenkaiser Heinrich der VI. erstmals „Monasterium“ erwähnte, wurde ein Schreibfehler erkannt. Münster ließ sich dadurch nicht beirren und zog die Vorbereitungen wie geplant durch und feierte 1993. „Das Kind ist schon in den Brunnen gefallen“, hieß es damals aus dem Bezirksrathaus. Zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen wurden auf die Beine gestellt.

Im Juni 1993 gab es vier Münster-Tage mit reichlich Programm. Unter anderem wurde ein historischer Festzug durch den Ort geführt. Das Heimatbuch „Geschichte von Münster a. N.“, erstmals erschienen 1965, wurde neu aufgelegt und ein Zinn-Medaillon mit Ortsmotiv hergestellt. Im Juli gab es eine zweitägige Hocketse beim Viadukt, um die Übergabe der Turmhäuschen-Rekonstruktion zu feiern. Am 22. August wurde der Knollenbauchweg feierlich eingeweiht. Natürlich wurde dies zwei Tage lang gefeiert – mit einer Hocketse, geführten Gruppenwanderungen, Naturbeobachtungen und Verkostung. Der 5,5 Kilometer lange beschilderte Rundwanderweg hat zehn Stationen und führt zu historischen Punkten des Stadtbezirks. Ausgangspunkt ist am Lechweg 11, wo eine Übersichtstafel über die gesamte Strecke, die durch die Weinberge zum Schnarrenberg, vorbei an Obstanlagen, über Freienstein-Eulenbühl dann entlang des Neckars zum Max-Eyth-See und zurück zum Ausgangspunkt führt, informiert. Die zehn Schilder wurden vom Gartenbauamt initiiert, von der Feuerwehr aufgestellt und von der damaligen Landesgirokasse finanziert, die einen Scheck in Höhe von 8000 Mark übergab. Damit waren alle Kosten gedeckt, inklusive der Pläne mit Karte und Wegbeschreibung, die im Bezirksrathaus und den Bankfilialen auslagen. Noch heute kann man auf der Wegstrecke den Knolli, das Maskottchen von Münster, erkennen, wenn auch an manchen Stellen nur mit Anstrengung.

Die Jubiläumsfeierlichkeiten setzten sich im September mit einer Freiluftveranstaltung fort, bei der „Der Mönch von Münster“ als szenisches Spiel aufgeführt wurde. Im Oktober gab es ein geistliches Konzert in der Dreifaltigkeitskirche sowie eine Foto-, Dokumenten- und Kunstausstellung. Denn Abschluss der Festivitäten zum 800. Geburtstag, oder besser 801. Geburtstag, bildete das Konzert der örtlichen Vereine am 17. Oktober in der damaligen Turnhalle.