Klaus Thomas, Vorsitzender des Fördervereins Sicheres und Sauberes Stuttgart (links), und Ordnungsbürgermeister Martin Schairer überreichen Münsters Bezirksvorsteherin Renate Polinski den Siegerscheck. Foto: Müller - Müller

Der Stadtbezirk Münster hat bei der Aktion Let’s Putz den ersten Platz erreicht. Dafür gab es jetzt einen Scheck in Höhe von 2750 Euro. Das Geld kommt der Arbeit mit Kindern zugute.

MünsterOb sich Martin Schairer beim Müllsammeln an der Hand verletzt hat, – er trug einen Verband – ist nicht verbrieft. Dennoch ließ es sich der Stuttgarter Ordnungsbürgermeister nicht nehmen, persönlich ins Kultur- und Sportzentrum Münster zu kommen, um den kleinsten Stadtbezirk der Landeshauptstadt als Sieger der diesjährigen Let’s Putz-Aktion auszuzeichnen – zum dritten Mal in Folge. Schließlich war es aus seiner Sicht ein „ganz besonderer Tag“. Denn nicht nur, dass die Let’s-Putz-Aktion stets ein wichtiger Bestandteil des Stuttgarter Gemeinschaftslebens sei, sondern auch weil sich die Aktion zum nunmehr 20. Mal jährte. Zum Startschuss 1998 nahmen immerhin 7000 Menschen teil – „mehr als Münster Einwohner hat“, erklärte Schairer. Das Umweltbewusstsein rücke wieder mehr in den Vordergrund. „Denn nur in einer sauberen Stadt fühlt man sich auch sicher“, waren sich Schairer und Klaus Thomas, Vorsitzender des Fördervereins Sicheres und Sauberes Stuttgart, als Initiator der Aktion, einig. Angesichts dessen ist Thomas guten Mutes, dass die Teilnehmerzahlen weiter steigen werden: „Ich würde mich freuen, wenn wir die Marke von 10 000 knacken würden.“

Das war im vergangenen Jahr noch nicht der Fall. Aber mit 5796 Bürgerinnen und Bürgern in 18 Stadtbezirken näherte man sich nach teilweise schwierigen Zeiten wieder deutlich den Ursprungszahlen. Dabei hat der Stadtbezirk Münster den Wettbewerb für sich entschieden und den ersten Platz belegt. Denn im Verhältnis zur Einwohnerzahl waren dort die meisten „Putzer“ am Werk: Insgesamt 823 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben in Münster mit seinen 6776 Einwohnern für mehr Sauberkeit gesorgt. „Das ist natürlich absolut überzeugend“, freute sich Bezirksvorsteherin Renate Polinski. Vor allem wieder einmal darüber, dass neben dem Pflegestift und der Flüchtlingsunterkunft sehr viele Kinder teilnahmen. „Wenn auch Müll im Gras liegt, macht das Spielen wenig Spaß“, sangen denn auch die Kinder der Kindertagesstätte Freibergstraße neben weiteren Ausführungen beim großen Siegerfest. Als Preisgeld bekam Polinski für den Stadtbezirk 2750 Euro überreicht. Den zweiten Platz und 1500 Euro gewann Birkach, der dritte Preis und 500 Euro ging an Stammheim. Aber nicht nur das: Zum 20-jährigen Jubiläum lobte der Eigenbetrieb der Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) weitere 2000 Euro an Preisgeld aus. Jeweils 250 Euro gingen an alle Stadtbezirke mit mehr als 50 Teilnehmern. „Jedes Kilogramm Müll, dass durch diese Privatinitiative gesammelt wird, entlastet uns sehr“ betonte AWS-Geschäftsführer Thomas Heß angesichts der weiter steigenden Müllprobleme in Stuttgart im Zuge der „zunehmenden Wegwerf-Mentalität“.

Und Polinski verriet auch gleich noch, für welchen Zweck das Preisgeld genutzt werden soll: Natürlich kommt es den kleinen Helfern zu Gute durch die Unterstützung eines Kinder-Mitmach-Theaters, dem Besuch des Slowmobils in der Schule und der Flüchtlingsunterkunft sowie dem Circus Circulli im Herbst.