Den neuen Plänen zufolge werden die Mitarbeiter- Parkplätze auf dem AWS-Betriebshof in der Gingener Straße geschaffen. Foto: Kuhn - Kuhn

Die Stadträte stimmten gestern den Erweiterungsplänen für den Betriebshof der Abfallwirtschaft Stuttgart in der Gingener Straße zu. Die Mitarbeiter erhalten nun Parkplätze im Betriebshof.

WangenDer städtische Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) gibt seinen Betriebshof in der Türlenstraße auf. Die Bereiche, die der Traditionsstandort im Stuttgarter Norden bisher abdeckt, plus zusätzliche Aufgaben, die die AWS in den kommenden Jahren übernehmen wird, sollen auf drei Standorte verteilt werden: auf die bestehenden Betriebshöfe in der Burgholzstraße in Münster und in der Gingener Straße in Wangen sowie auf einen neuen Betriebshof auf dem Gelände der heutigen Feuerwache in Degeloch. Der Hauptanteil von 70 Prozent soll nach Wangen verlagert werden. Auf dem dortigen AWS-Gelände sind Büroneubauten und eine Halle für 45 Müllfahrzeuge geplant. Die Pläne sind umstritten. Sowohl die Bezirksbeiräte in Münster als auch die in Wangen lehnten sie je zweimal ab. Deswegen mussten gestern die Mitglieder des gemeinderätlichen Umweltausschusses das vorgeschlagene Verlagerungskonzept erneut beschließen.

Als den zentralen Kritikpunkt der Wangener hat die Stadtverwaltung die Parkraumsituation in der Gingener Straße erkannt. „Für unsere AWS-Mitarbeiter müssen wir 45 Stellplätze vorweisen. In unseren ersten Planungen wollten wir diese außerhalb des AWS-Geländes in der Gingener Straße einrichten“, erklärte Technikbürgermeister Dirk Thürnau. Von den Bezirksbeiräten und Anwohnern kam vergangene Woche die Forderung, die Stellplätze innerhalb des Betriebshofes unterzubringen. Diese Idee lässt Thürnau nun umsetzen. Den Stadträten präsentierte er zwei Varianten. Die von der Stadt bevorzugte sieht vor, die geplanten Bürogebäude ein Stück vorzuziehen. Dadurch und durch den Verzicht auf Außenlagerflächen gewinnen die Planer 45 Stellflächen, die alle innerhalb des AWS-Geländes liegen. „Die Zufahrt erfolgt über das Gelände des Autohofes, und nicht übers Wohngebiet und den Schulweg in der Gingener Straße“, so Thürnau. Die kostspieligere Variante sieht eine Tiefgarage unter der Fahrzeughalle vor. Die Kosten dafür schätzt Thürnau auf 2,6 Millionen Euro.

Die Stadträte betonten einstimmig die Bedeutung einer funktionierenden Müllabfuhr. „Wir benötigen kurze Wege und dezentrale Betriebshöfe“, meinten Philipp Hill (CDU) und Susanne Kletzin (SPD). Die Bürgerbeteiligung habe nun zu einer Verbesserung geführt, so Gabriele Munk (Grüne). Teilweise mit „einem Grimmen im Bauch“ stimmten die Stadträte geschlossen den veränderten Entwürfen für die Betriebshöfe in Wangen und Münster zu. „Allerdings benötigen wir für die Zukunft eine Konzeption und eine Liegenschaftsstrategie für die Weiterentwicklung der Abfallwirtschaft Stuttgart“, merkte Christoph Ozasek (SÖS-Linke-Plus) an.