Zum 101. Geburtstag schenkt Mühlhausens Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann Emilie Hammer eine Orchidee. Foto: Olbort - Olbort

Was das Geheimnis ihres hohen Alters ist, wisse sie auch nicht so genau, sagt Emilie Hammer, gestern an ihrem 101. Geburtstag. „Vielleicht, dass ich optimistisch bin. Aber eigentlich lebe ich ganz normal“, sagte sie und lachte

NeugereutWas das Geheimnis ihres hohen Alters ist, wisse sie auch nicht so genau, sagte Emilie Hammer gestern an ihrem 101. Geburtstag. „Vielleicht, dass ich optimistisch bin. Aber eigentlich lebe ich ganz normal“, sagte sie und lachte. Zu ihrem Ehrentag gratulierten ihr im Alten- und Pflegeheim St. Monika, wo sie seit Oktober vergangenen Jahres lebt, unter anderem Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann, Pfarrerin Ulrike Sill von der evangelischen Kirchengemeinde Neugereut-Steinhaldenfeld-Hofen sowie Pflegedienstleiter Mark Hornung.

Bei der Gelegenheit erzählte Hammer von ihrem bewegten Leben: Als sie am 12. Februar 1917 in Cossebaude bei Dresden das Licht der Welt erblickte, waren es keine leichten Zeiten. Sie erlebte den Ersten und Zweiten Weltkrieg. 1937 heiratete sie Carl Christ und zog mit ihm nach Dresden, drei Jahre später verstarb ihr erster Ehemann. Emelie Hammer hat sich von Schicksalsschlägen jedoch nicht unterkriegen lassen und sich stets ihren Optimismus und ihre Lebensfreude bewahrt. Ihren zweiten Ehemann Rudolf Hammer heiratete sie im Jahr 1949. Aus dieser Ehe ging 1950 Sohn Axel, der heute nur wenige Kilometer entfernt in Schmiden wohnt, hervor. Mittlerweile sind zur Familie zwei Enkel – einer lebt in Fellbach und einer in Pforzheim – sowie Urenkel dazugekommen.

In Sachsen arbeitete Hammer einst in der Verwaltung eines Pharmaunternehmens und später bei einem Chemiehandel in Dresden. Ihrem Geburtsdatum hat es die 101-Jährige zu verdanken, dass sie noch am Leben ist. Sie hatte sich an dem Tag von der Arbeit freistellen lassen. Zwei andere Angestellte, die in dem Pharmaunternehmen Dienst hatten, überlebten den Angriff nicht. Bei den Bombardierungen zwischen dem 13. und dem 15. Februar 1945 sind in Dresden knapp 25 000 Menschen gestorben. „Mich hätte es auch erwischt, hätte ich gearbeitet“, sagte Hammer.

Im Jahr 1978 verlies sie als Rentnerin Dresden und zog nach Paderborn. Seit 1987 lebt sie in Neugereut. „Um näher bei der Familie zu sein.“ Auch im Rentenalter blieb sie aktiv und engagierte sich im ökumenischen Gemeindezentrum unter anderem als Mesnerin sowie im Bürgerverein Neugereut.

Bis sie ins Altenheim St. Monika zog, lebte sie – mit Unterstützung ihres Sohnes und einer Putzhilfe – in ihrer eigenen Wohnung. „Ich fühle mich aber auch hier sehr wohl“, sagte Hammer, die die Einrichtung bereits vor ihrem Einzug gut kannte – schließlich aß sie hier häufig zu Mittag.

Eine kleine Geburtstagsfeier wurde gestern auf der Station natürlich auch veranstaltet. Heute kommen dann noch Sohn Axel, ihre Enkel und Urenkel zu Kaffee und Kuchen vorbei.