Ein Teil des Südufers am Max-Eyth-Sees wird derzeit naturnah umgestaltet. Auf einer Fläche von 2860 Quadratmetern entsteht eine Flachwasserzone, die mit Schilf bepflanzt wird. Fotos: Rehberger Quelle: Unbekannt

(ede) - Die Feiertage werden gerne genutzt, um einen Spaziergang rund um den Max-Eyth-See zu machen. Das ist derzeit mit kleinen Einschränkungen verbunden. Ein Teil des Spazierwegs ist gesperrt. Dort wird das Ufers noch bis Mai umgestaltet und naturnah entwickelt. Eine Ausgleichsmaßnahme für den Bau der Stadtbahnlinie U 12.

Interessiert bleiben die Spaziergänger am Zaun stehen und lesen die Hinweise, die die Maßnahme erläutern. „Ziel ist es, den Max-Eyth-See einer naturnahen Entwicklung zuzuführen und im Zuge dessen die Ufer zu renaturieren“, ist da zu lesen. Im November wurde mit den Arbeiten begonnen, die im Mai abgeschlossen sein sollen. Die Renaturierung wurde möglich, weil beim Bau der Stadtbahntrasse U 12 zwischen Hallschlag und Aubrücke in die Natur eingegriffen wurde. Eine der zugesicherten Ausgleichsmaßnahmen kommt dem Max-Eyth-See zugute.

Ein Teil des Südufers wird zu einem 50 bis 80 Zentimeter tiefen Flachwasserbereich umgestaltet. Dazu wurden das hinterste Element des Betonsteges abgebrochen und eine entsprechende naturnahe Fläche geschaffen. Nördlich und östlich des Steges wird auf einer Fläche von 2860 Quadratmetern eine Flachwasserzone ausgebildet. Die bisherige Uferbefestigung wird zurückgebaut und einer natürlichen Uferzone nachempfunden.

Die Flachwasserzone nördlich des Betonsteges wird mit Schilf bepflanzt, die kleinere Fläche östlich mit Seggen, eine Pflanzengattung aus der Familie der Sauergrasgewächse. Damit die Gänse die Jungpflanzen nicht fressen, wird land- und wasserseitig ein sogenannter Fraßschutzzaun angebracht. Sind die Pflanzen dann erfolgreich angewachsen, wird dieser wieder entfernt.

Während der Zeit der Baumaßnahme ist deshalb der direkte Weg am See entlang in diesem Bereich unterbrochen, muss ein kleiner Umweg in Kauf genommen werden. Ein Blick hinter den Zaun bleibt dabei genauso wenig aus wie das Lesen der Infos, was da eigentlich passiert. Zahlreiche Steinbrocken und Erdhügel liegen auf der auf der Wiese.

Vor der Umgestaltung mussten jedoch erst einmal Teichmuscheln umgesiedelt werden. Der Württembergische Anglerverein hatte darauf hingewiesen, dass sich im vorgesehenen Bereich Teichmuscheln befinden, die durch die Umgestaltung in Mitleidenschaft gezogen worden wären. Die Tauchsportabteilung des PSV Stuttgart hat zusammen mit wissenschaftlichen Tauchern, dem Tauchclub Manatee der Uni Stuttgart und tatkräftiger Unterstützung der DLRG-Gruppen Stuttgart, Waiblingen und Esslingen 142 Teichmuscheln geborgen und an geeigneter Stelle im See umgesiedelt (wir berichteten). Dadurch wurde den Tieren das Überleben gesichert.