Die Feuerwehr sorgte gestern mit Umwälzpumpen und Wasserstrahl für mehr Sauerstoff im Max-Eyth-See. Foto: SDMG - SDMG

Erst die Blaualgen, jetzt der Sauerstoffmangel und tote Fische im Max-Eyth-See. Die Probleme reißen nicht ab.

HofenErst die Blaualgen, jetzt der Sauerstoffmangel und tote Fische im Max-Eyth-See. Die Probleme reißen nicht ab. Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann war gestern vor Ort am See. Ein Mitarbeiter des Tiefbauamts hatte das Fischsterben festgestellt. Alexander Gass vom Tiefbauamt erklärte: „Wir waren vor Ort und haben gleich die Feuerwehr alarmiert.“ Betroffen war die neu geschaffene Flachwasserzone. Hier war der Sauerstoffgehalt laut Stadt über Nacht deutlich gesunken.

Die Feuerwehren aus Botnang, Birkach, Hofen und die Berufsfeuerwehr waren gestern mit 30 Einsatzkräften in Hofen und sorgten durch Wasserentnahme und Zufuhr dafür, dass mehr Sauerstoff in den See kommt. 15 000 bis 20 000 Liter pro Minute Wasser wurden in den See gespritzt. Durch die hohen Temperaturen haben sich im See verstärkt Algen gebildet. Diese seien vermutlich in der vergangenen Nacht abgestorben, so Gass. Dadurch wurde mehr Sauerstoff verbraucht. Darunter litten die Wasserlebewesen. Ob die Feuerwehren auch in den nächsten Tagen im Einsatz sind, wird sich noch entscheiden, so der Bezirksvorsteher. „Die Frage ist, ob die Ausgleichsmaßnahmen mit der Flachwasserzone den Effekt des Sauerstoffgehalts bedienen oder nicht. Wir prüfen, ob man noch andere Pflanzen setzen sollte“, so Bohlmann. Um 12 Uhr habe es laut Bohlmann zwei Milligramm Sauerstoff in der Flachwasserzone gegeben und 5,5 bis 7,5 Milligramm im restlichen See. Die Stadt geht davon aus, dass die Sauerstoffproduktion der Algen aufgrund der Sonneneinstrahlung ausreiche, um den See wieder zu stabilisieren.

In der vergangenen Woche waren in der neuen Flachwasserzone am See Blaualgen aufgetaucht. Der Württembergische Anglerverein (WAV) hatte auf die Algen hingewiesen. Ein Limnologe der Stadt hatte die Blaualgen bestätigt. Daraufhin hatte die Stadt Besucher gewarnt, den Kontakt mit dem Wasser zu meiden. „Im Max-Eyth-See sind rund fünf bis sieben Tonnen Fische“, wie Hans-Hermann Schock, Vorsitzender des Württembergischen Anglervereins erklärt. Insgesamt seien es etwa 17 Fischarten, darunter Aale, Weißfischarten wie Hohlauge, Rotfeder und Bitterling, die in dem Wasser leben. Auch Welse sind darunter. Schock war gestern auch vor Ort. „Die Renaturierung hat für so eine Witterung keinen Effekt gehabt oder scheint eher schädlich zu sein.“ Er hat rund 2000 bis 3000 tote Fische gesehen. Diese würden von Möwen und Nilgänsen gefressen. „Der See bleibt unter ständiger Beobachtung“, kündigt Bohlmann an. Zusätzlich zur Wasserumwälzung wurde dem See Quellwasser zugeführt. Erste Verbesserungen des Sauerstoffgehalts wurden gestern registriert.