Der Park der Villa Berg ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Ost-Bürger. Das werde laut SPD durch eine Philharmonie massiv gefährdet. Foto: Manfred Storck - Manfred Storck

Freie Wähler und CDU könnten sich ein Konzerthaus im Park der Villa Berg vorstellen, was jedoch von der SPD Stuttgart-Ost massiv kritisiert wird.

Stuttgart-OstDie SPD Stuttgart-Ost lehnt den Vorschlag von CDU und Freien Wählern ab, eine Philharmonie im Park der Villa Berg zu errichten. Das Konzerthaus soll anstelle der alten Fernsehstudios gebaut werden. „Wir haben die Villa und das Studiogelände doch nicht zurückgekauft, um alles wieder zuzubetonieren“, kritisiert SPD-Bezirksbeirat Jörg Trüdinger. Der Park sei ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Ost-Bürger. Das werde durch eine Philharmonie massiv gefährdet.

Trüdinger erinnert an das lange Hin und Her um die Villa und die Fernsehstudios. Gerade Kommunalpolitiker der CDU hätten hier viel zu lange die Immobilienplanung verschiedener Investoren verteidigt. „Das wäre ein Treppenwitz, wenn wir erst unter größten Mühen Luxuswohnungen verhindert haben, um dann den Park mit einem Konzerthaus zuzustellen.“ Durch den fehlenden Respekt vor dem unversehrten Naherholungsgebiet muss der Stadtbezirk ja schon eine Kröte schlucken. Trüdinger: „Die einstigen Villa-Investoren dürfen am Rande des Parks auf dem Betriebshof des Garten-, Friedhofs- und Forstamts teure Eigentumswohnungen bauen, ohne dass eine Quote für sozialen Wohnungsbau greifen würde.“

Außerdem werden für Trüdinger mit dem Vorschlag von CDU und Freien Wählern Interessenlagen innerhalb der Stadt gegeneinander ausgespielt, nämlich das Bedürfnis an Naherholung in einem unter Denkmalschutz stehenden Park und das nach Musik auf höchstem Niveau. „Dieser Konflikt muss nicht sein, es sind genügend Alternativstandorte in der Innenstadt im Gespräch.“

Für die SPD Stuttgart-Ost ist der Standort-Vorschlag auch aus anderen Gründen nicht akzeptabel. Denn eine Konzerthalle würde mehr Verkehr in den ohnehin schon stark belasteten Stadtteil bringen. Zudem sei die Parkplatzsituation prekär und die ÖPNV-Anbindung schlecht. „Das garantiert geradezu mehr Verkehr in unserem Stadtteil“, sagt Daniel Campolieti, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins . uli